unterm strich:
Gustav-Klimt-Gemälde für 30 Millionen Euro versteigert. Das lange verschollene „Bildnis Fräulein Lieser“ (1917) des österreichischen Jugendstilmalers geht an einen anonymen Sammler in Hongkong, wie Der Standard berichtete. Die Provenienz des Werks ist nicht vollständig geklärt: Es wurde von der jüdischen Industriellenfamilie Lieser bei Klimt in Auftrag gegeben, später von den Nazis enteignet und befand sich seit den sechziger Jahren in einer österreichischen Privatsammlung. Seine einstige Besitzerin, Henriette „Lilly“ Lieser, wurde 1942 nach Riga deportiert und wahrscheinlich in Auschwitz ermordet.
Sonderausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin beschädigt. In der Woche vom 8. April haben Unbekannte zwei Plakate der „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt. Die von Amadeu Antonio Stiftung und Anne Frank Zentrum gestalteten Plakate behandeln israelbezogenen Antisemitismus. Ein weiteres Plakat, das an den Brandanschlag auf ein jüdisches Altenheim in München am 13. Februar 1970 erinnert, wurde vollständig abgerissen. Angesichts der Motive liegt für Ruth Preusse, Kuratorin der Sonderausstellung, der Verdacht nahe, dass „hier gezielt eine Zerstörung in Bezug auf den Krieg in Nahost geschehen sollte“.
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