unterm strich:
Bund stellt weitere Millionen Euro zum Erhalt von Schriftgut bereit
Mit etwa 2,3 Millionen Euro will der Bund in diesem Jahr 87 Projekte in Deutschland unterstützen, die historisch wertvolles Schriftgut erhalten. „Archive, Bibliotheken, Museen und andere Gedächtniseinrichtungen ermöglichen uns den Zugang zu unserer Geschichte und Kultur“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth am Mittwoch. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, die dort verwahrten Schriftstücke für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Zu den schriftlichen Zeugnissen gehören laut Roth Bestände aus nationalen Institutionen ebenso wie aus „kleineren, regionalen Einrichtungen“. Mit dem Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes unterstützt die Bundesregierung seit 2017 die Erhaltung umfangreicher Bestände. Bisher seien für 628 Projekte 18,5 Millionen Euro bereitgestellt worden.
Entschädigung
für Pussy Riot: Menschenrechtsgericht verurteilt Russland
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland wegen eines Angriffs auf die feministische Punkband Pussy Riot im Jahr 2014 zu einer Geldstrafe verurteilt. Mitglieder des Kreml-kritischen Kollektivs hatten am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi ein neues Lied gespielt, als sie von Kosaken angegriffen wurden, die sie packten, schubsten, auspeitschten und ihnen Pfefferspray ins Gesicht sprühten, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am Dienstag in seiner Urteilsbegründung mitteilte. Die Band Pussy Riot war mit einer Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale bekannt geworden. Dort führte die Gruppe ein „Punk-Gebet“ auf, in dem sie Kreml-Chef Wladimir Putin offen kritisierte. Mehrere Bandmitglieder wurden anschließend zu Haftstrafen verurteilt. Inzwischen lebt die Band im Exil.
Steuerstatus ungeklärt: Deutscher Musikrat fordert Klarheit
Der Deutsche Musikrat möchte sich die Details zum Programm „Neustart Kultur“ genauer anschauen. Mit dem Programm „Neustart Kultur“ wollte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur zusammen mit Partner-Institutionen die Existenz freischaffender Künstlerinnen und Künstler im Corona-Lockdown sichern. Der Musikrat kritisiert, dass weiterhin ungeklärt sei, ob die Zahlungen versteuert werden müssten oder nicht. Das sei widersinnig und bringe viele Kunstschaffende in eine neue finanzielle Schieflage, erklärte Präsident Martin Krüger. Der Deutsche Musikrat appelliert deshalb an die Bundesregierung, Gleichbehandlung wie bei anderen Stipendien sicherzustellen.
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