unterm strich :
Bald trommeln sie wieder für die Es Pe De, Deutschlands Chefintellektuelle. Eine prominente Runde aus Medienleuten, Künstlern und Schriftstellern wird am 14. Juli im Kanzleramt beraten, wie man den Wahlkampf Gerhard Schröders unterstützen kann. Zugesagt haben nach Angaben des Spiegel unter anderem der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, die Schriftsteller Martin Walser, Christa Wolf und Peter Rühmkorf, der Grafiker Klaus Staeck sowie der frühere Bild-Chef Udo Röbel und der Publizist Manfred Bissinger. Also, zieh dich warm an, Angela! Noch ist laut Spiegel allerdings unklar, wie der Unterstützerkreis konkret tätig werden könnte. Kampagnenhilfe, etwa in traditioneller Form per gemeinsamer Anzeige, scheide voraussichtlich aus. Möglicherweise werden die Prominenten dem Bericht zufolge in Interviews und öffentlichen Erklärungen für den Bundeskanzler werben. Ob dann zumindest die Argumente klar sind, darüber machte das Nachrichtenmagazin keine Angaben. Wäre ja auch interessant zu wissen.
Bewegende Szenen in Hamburg: Mit seinem ersten großen Erfolg an der Hamburgischen Staatsoper, Richard Wagners „Lohengrin“, hat sich Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher von seinem Publikum verabschiedet. Fast eine halbe Stunde lang spendeten die Besucher am Samstagabend nach der viereinhalbstündigen Aufführung Applaus im Stehen, als Metzmacher, Regisseur Peter Konwitschny und Operndirektor Louwrens Langevoort auf die Bühne traten. Nach acht Jahren verlässt Metzmacher Hamburg und geht an die Nederlandse Opera in Amsterdam. Seine Nachfolgerin ist die australische Dirigentin Simone Young. „Im Namen aller möchte ich mich bedanken für die wundervollen Abende, die Sie dem Hamburger Publikum geschenkt haben“, sagte Staatsoperndirektor Detlef Meierjohann und überreichte beiden eine Abschiedstorte mit Erinnerungsfotos (!). Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) konnte sich keinen schöneren Abschied vorstellen: „Sie haben die Hamburger bewegt!“ Auch Metzmacher selbst zeigte sich gerührt: „Ich bin sehr bewegt und war es immer während der Vorstellung.“ Oh Mann, wenn diese Gefühlswallungen keine große Oper sind, was dann?