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Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen hat sich in der jüngsten Antisemitismusdebatte über die Weltkunstschau in Kassel hinter das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa und die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler gestellt. Das achtköpfige Gremium drückte am Donnerstag in einer Pressemitteilung seine Unterstützung aus. Das Kuratorenteam Ruangrupa hatte sich zuletzt geweigert, Filme mit antisemitischen Inhalten, die unter dem Namen „Tokyo Reels“ des Kollektivs „Subversive Films“ liefen, zu stoppen, trotz Aufforderung durch das Expertengremium, das von den documenta-Gesellschaftern einberufen worden war, die Antisemitismusvorwürfe in Kassel aufzuarbeiten. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat dieser Forderung Nachdruck verliehen.

Ruangrupa warf dem Expertengremium Rassismus und Zensur vor. Die Findungskommission schreibt nun zu deren Verteidigung: „Der von Medien und Po­li­ti­ke­r*in­nen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und außerordentliches Engagement verteidigen. Wir lehnen Antisemitismus ebenso ab wie dessen derzeitige Instrumentalisierung, die der Abwehr von Kritik am Staat Israel und seiner derzeitigen Besetzungspolitik palästinensischer Gebiete dient.“

Mit dieser Verknüpfung von Antisemitismus und seiner Instrumentalisierung lenkt die Findungskommission aber von der Bedeutung des Befundes des Gremiums ab, dass an dem Werk „Tokyo Reels Film Festival“ nicht nur „die mit antisemitischen und antizionistischen Versatzstücken versehenen Filmdokumente“ hochproblematisch fand, sondern auch „die zwischen den Filmen eingefügten Kommentare der Künstler:innen, in denen sie den Israelhass und die Glorifizierung von Terrorismus des Quell­materials durch ihre unkritische Diskussion ­legitimieren“.

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