unterm strich:
Skulpturen von Arno Breker in Berlin gefunden
Im August 2020 wurden im Rahmen von Bauarbeiten im Garten des Kunsthauses Dahlem in Berlin zwei Marmorplastiken gefunden. Das heutige Kunsthaus Dahlem wurde zwischen 1939 und 1942 als Atelier des Bildhauers errichtet, der mit seiner klassizistischen Sprache großen Erfolg im Nationalsozialismus hatte. Einer der beiden Marmorköpfe wurde als Brekers verschollene Skulptur „Romanichel“ von 1940 identifiziert. Es handelt sich um einen überlebensgroßen Porträtkopf aus weißem Marmor, wobei lediglich die Gesichts- und vorderen Halspartien aus den Steinblöcken herausgearbeitet wurden. Das Werk ist leicht beschädigt – der Schaden entstand vermutlich zum Zeitpunkt der Vergrabung. Die Erforschung der Fundumstände ist in Bearbeitung. 1943 war Brekers Atelierhaus durch Luftangriffe beschädigt worden. Nach dem Krieg zogen sowjetische Besatzungstruppen für einige Wochen ein, ab Sommer 1945 diente es für ein Jahr als Büro der US-Militärverwaltung.
Sudanesischer Regisseur in Haft
Menschenrechtler haben die Inhaftierung des sudanesischen Filmemachers Hajooj Kuka und anderer Künstler scharf verurteilt. „Der Fall entlarvt ernsthafte Probleme in Sudans Rechtssystem, Strafrechtssystem und Justizwesen“, kritisierte Human Rights Watch (HRW) und forderte, die Anklage fallen zu lassen. Dem hat sich auch die Berlinale angeschlossen. Kuka („Beats of the Antonov“, „aKasha“) ist Mitglied der Oscar-Akademie. 2014 gewann er den Publikumspreis beim Filmfestival in Toronto.
Kuka und andere Mitglieder einer Künstlergruppe waren im August festgenommen worden, während sie ein Theaterstück übten. HRW zufolge beschwerten sich Nachbarn über den Lärm, und einer griff ein Mitglied der Truppe an. Die Polizei habe daraufhin zehn Künstler festgenommen und fünf von ihnen wegen Störung des öffentlichen Friedens zu zwei Monaten Haft und einer Strafe von 5.000 sudanesischen Pfund (etwa 77 Euro) verurteilt.
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