unterm strich:
Hamburg testet Clubformate
Wenn am Mittwoch in Hamburg das Reeperbahn-Festival startet, wird das vor allem ein Signal an die Branche sein. „Es geht wieder was!“, soll es heißen. Und was genau wieder geht, das soll eines der europaweit wichtigsten Clubfestivals für Populärmusik nun stellvertretend für kleine und mittelgroße Spielstätten herausfinden. Denn das Reeperbahn-Festival ist in diesem Jahr vor allem eins: pandemiegerecht. Auf jede noch so kleine Coronaregel soll akribisch geachtet werden. Festivalgründer Alexander Schulz rechnet mit rund 2.500 Besuchern pro Tag, verteilt auf 20 Spielstätten und rund 300 Veranstaltungen für die Fachbesucher und Öffentlichkeit, darunter etwa 140 Konzerte. Zum Vergleich: 2019 kamen rund 50.000 Besucher, es gab 1.000 Konzerte, Kunst- und Literaturvorführungen und Fachkonferenzen an 90 Orten. Dabei wollen die Macher in diesem Jahr vor allem herausfinden, ob sich die Einschränkungen für die Künstler und das Publikum lohnen. „Wir müssen in den vier Tagen herauskriegen, ob sich das gut anfühlt und atmosphärisch Sinn macht“, sagte Schulz der Deutschen Presse-Agentur. Und wenn das so sei, müssten Branche und Politik über weitere Schritte und Mittel nachdenken, um diese Kunstform bis zum Corona-Impfstoff am Leben halten zu können. Gleichzeitig hat die Pandemie dem Festival in Sachen Digitalisierung einen Schub verpasst. So sind alle 140 Angebote für die Fachbesucher in diesem Jahr ausschließlich virtuell.
Internationalität der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
In der Debatte um eine Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering (SPD), sich für eine stärkere Internationalisierung ausgesprochen. Wichtig sei bei der Reform, „wie sich die SPK langfristig aufstellen muss“, um mit vergleichbaren Institutionen wie etwa dem Louvre in Paris oder dem Smithsonian in Washington, D. C. mithalten zu können, erklärte Müntefering in einem Gastbeitrag in der Berliner Morgenpost. „Wie können wir die Vernetzung und Internationalisierung der größten deutschen Kulturinstitution stärken?“, fragte Müntefering und sprach sich gegen eine Zerschlagung der „Gesamtstruktur der SPK“ aus. Sie betonte, die Bedeutung der SPK als Plattform des internationalen Kulturaustausches spiele in der öffentlichen Diskussion bislang eine viel zu geringe Rolle. Die SPK dürfe sich „nicht in das Schneckenhaus der nationalen Nabelschau zurückziehen“, sagte Müntefering.
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