unterm strich:
Nach der überraschenden Entlassung der deutschen Kunstexpertin Cecilie Hollberg von ihrem Posten in der Galleria Dell’Accademia in Florenz haben sich mehrere Museumsdirektoren hinter ihre Kollegin gestellt. Die Entscheidung, den Vertrag vorzeitig zu beenden, sei „zutiefst“ bedauerlich, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Unterzeichnet wurde sie von 15 derzeitigen oder früheren Museumsdirektoren, darunter Anna Coliva von der Galleria Borghese in Rom, Peter Assmann vom Palazzo Ducale in Mantua und Peter Aufreiter von der Nationalgalerie in den Marken. Die Galleria ist weltweit für Michelangelos David-Skulptur bekannt und gehört zu den meistbesuchten Museen in Italien. Hollberg hatte als Museumsleiterin die Besucherzahlen nach oben geschraubt und das Museum modernisiert. Ihr Vertrag lief noch bis Ende November. Sie war eine der wenigen ausländischen Direktoren, die bei einer Museumsreform der sozialdemokratischen Vorgängerregierung eingesetzt wurden. Die Reform, die mehreren Museen mehr Autonomie gab, wurde von der populistischen Regierung in Rom wieder zurückgedreht. Hollberg ist nicht die einzige ausländische Museumsdirektorin, die Italien verlässt.
Ein Auftritt im Saal und einer unter freiem Himmel: Mit gleich zwei Aufführungen von Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 haben die Berliner Philharmoniker den Einstand ihres neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko gefeiert. Nach dem Auftakt in der Philharmonie am Freitagabend spielte das Orchester – erstmals in seiner 137-jährigen Geschichte – am Samstagabend vor dem Brandenburger Tor. Rund 35.000 Menschen lauschten dem Orchester – einige sangen sogar die Europahymne mit, den Schlusschor nach Friedrich Schillers „Ode an die Freude“.
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