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Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2019 wird der russisch-amerikanischen Journalistin und Schriftstellerin Masha Gessen für „Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und wieder verlor“ verliehen. Gessens Buch erschien kürzlich im Suhrkamp Verlag. 2017 erhielt die 51-Jährige dafür in den USA den National Book Award.

In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Wem wäre in den letzten Jahren auf dem Territorium der ehemaligen ­Sowjetunion … und auch in Charlottesville, Wien und Chemnitz und bei mancher Übertragung aus dem ­Bundestag nicht dieser Gedanke ­gekommen. ­Immer häufiger flackert das Feuer der Intoleranz auf, immer häufiger begleitet von Gewalt. In diesen schwierigen Zeiten überzeugt die Hingabe, die Dringlichkeit, die engagierte Intelligenz, mit der uns Gessen begegnet.

Im Zentrum stehen vier Biographien von jungen Menschen in Russland, die an den Unfreiheiten der Putin’schen Politik leiden. Der emanzipatorische Aufbruch der neunziger Jahre wird erstickt. Gessens Hinweis auf das Fehlen des demokratischen Instrumentariums der postsowjetischen Gesellschaft schärft den Blick für die Erosion unserer ­eigenen demokratischen Institutionen, für die Gefährdung dessen, was wir stets als gesetzt angenommen haben. Ein wichtiges Buch, unerbittlich, ergreifend und zugleich in seiner Analyse scharfsichtig. Die beständigen Angriffe auf Bürger- und Menschenrechte, die in ihm dokumentiert und beschrieben werden, sind in immer mehr westlichen Ländern ebenfalls zu verzeichnen.“

Die Preisverleihung findet am 20. März 2019 im Leipziger Gewandhaus statt. Die Laudatio hält der Historiker Gerd Koenen.

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