unterm strich:
Atlas der Unfreiheit
Um verfolgte Künstler, aber auch um Kulturmanager und Juristen, die Repressionen erlebt haben, geht es in einem Programm der Universität Hildesheim. Zu einer Tagung diese Woche erwartet die Hochschule Teilnehmer aus 22 Ländern, darunter Musiker, Dichter, Theaterregisseure, Menschenrechtsanwälte, Schriftsteller, Übersetzer und Journalisten. Veranstalter ist das Institut für Kulturpolitik der Universität. Das vom Auswärtigen Amt unterstützte Programm „Arts Rights Justice“ war im vergangenen Sommer mit ersten Kursen gestartet worden. Zurzeit bauen die Hildesheimer ForscherInnen eine Onlinebibliothek auf, in der die vielfältigen Einschränkungen künstlerischer Freiheit weltweit dokumentiert werden sollen. Zudem entstehen Fallstudien zu einzelnen Regionen. In einem Atlas soll anhand juristischer Rahmenbedingungen dargestellt werden, wie die jeweiligen Verfassungen unserer Welt die Freiheit schützen oder einschränken.
Jazzpianist gestorben
In Brooklyn, New York, ist am Wochenende der afroamerikanische Jazzpianist Randy Weston gestorben, mit 92 Jahren. Die New York Times erinnert an seine frühen Platten aus den 1950er Jahren, Bebop-Standards. Bald gewann er als Komponist eine eigene Stimme, in der die Zurückverfolgung der Jazz-Rhythmen in der Musik Afrikas eine Rolle spielte. Er spielte Solo und mit einer kleinen Band.
Brand in Rio
Das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro ist bei einem Brand zu großen Teilen zerstört worden. Die Brandursache sei noch nicht klar, berichtete die Zeitung O Globo am Montag unter Berufung auf Museumsangaben. Verletzt wurde niemand, aber ein Großteil der Sammlung des 200 Jahre alten Museums angegriffen. Das Museum ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen des Kontinents und kooperiert mit der Universität von Rio de Janeiro. Medienberichten zufolge zählt es monatlich bis zu 10.000 Besucher.
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