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Archiv-Artikel

unterm strich

Die Sammler zeitgenössischer Kunst sind wieder aus Berlin abgeschwirrt. Pflegen sie eigentlich Sammlungsschwerpunkte oder kaufen sie à gusto? Und wenn sie Sammlungsschwerpunkte pflegen, welche sind es? Bei Leonie Freifrau von Rüxleben ist die Sache klar. Sie hat sich auf Selbstbildnisse spezialisiert. Jetzt ist sie im Alter von 85 Jahren in Hamburg gestorben. Wie erst jetzt bekannt wurde, erlag sie bereits am 21. September einem schweren Leiden. Die Sammlerin hatte in fast vier Jahrzehnten rund 1.300 Arbeiten auf Papier zusammengetragen, auf denen sich zeitgenössische Künstler so dargestellt haben, wie sie von Mit- und Nachwelt gesehen werden wollten. Diese vom Umfang her größte deutsche Kollektion wird jetzt im Lübecker St.-Annen-Museum aufbewahrt. Zu den ältesten Stücken gehören Selbstporträts von Hans Thoma, Heinrich Vogeler, Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt.

Der österreichische Schriftsteller Gert Jonke erhält den diesjährigen Kleist-Preis. Die mit 20.000 Euro dotierte traditionsreiche Auszeichnung werde am 20. November in Berlin an Jonke als einen der bedeutendsten Schriftsteller Österreichs verliehen, berichtete gestern der Präsident der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, der Kölner Literaturprofessor Günter Blamberger. Die Laudatio hält der Intendant der RuhrTriennale Jürgen Flimm.

Der 1946 in Klagenfurt geborene Jonke habe bereits zahlreiche Preise für seine Romane, Erzählungen, Schauspiele, Hörspiele und Drehbücher erhalten, darunter etwa den Franz-Kafka-Literaturpreis oder den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur (2002). Zu seinen großen Werken gehören „Geometrischer Heimatroman“, oder „Schule der Geläufigkeit“ .