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Der internationale Reportagepreis Lettre Ulysses Award wurde am Samstag in Berlin an die Britin Alexandra Fuller verliehen. In ihrer Reportage „Scribbling the Cat. Travels With an African Soldier“ (New York 2004) begleitet die Autorin einen rhodesischen Kriegsveteranen und Söldner auf einer Reise zurück an die Schauplätze seiner Kriege in Sambia, Simbabwe und Mosambik. „Die dramatische, gewaltsame Geschichte von Entkolonialisierung, Guerillakrieg, alter und neuer Herrschaft in Südostafrika ist der Hintergrund einer beklemmenden Reise in die Seele des Universal Soldiers“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der zweite Preis ging an den marokkanischen Anthropologen Abdellah Hammoudi für die Reportage „Une saison à la Mecque“ (Paris 2004); darin schildert er seine Pilgerreise nach Mekka. Der mit 100.000 Euro dotierte einzige Weltpreis für literarische Reportage wird traditionell am Vorabend der Frankfurter Buchmesse vergeben.
Noch ein Preis: Die senegalesische Autorin Fatou Diome wurde am Sonntag in Frankfurt für ihren Debütroman „Der Bauch des Ozeans“ mit dem diesjährigen „LiBeraturpreis“ ausgezeichnet. Das Buch überzeuge durch „spielerischen Witz, große Genauigkeit und eine beeindruckende sprachliche Dichte“, sagte der Leipziger Literaturwissenschaftler Thomas Brückner in seiner Laudatio.