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Archiv-Artikel

unterm strich

Eine traurige Nachricht: Der Historiker Gordon A. Craig ist gestorben. Die Beschäftigung mit der modernen europäischen Geschichte, vor allem der deutschen, stand im Zentrum seines Schaffens. Craigs 1982 erschienenes Buch „The Germans“ befasst sich mit der Entwicklung Deutschlands vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des 20. Jahrhunderts; wesentlich war dabei für Craig die Frage, wie ein kulturell hoch entwickeltes Land den Nationalsozialismus hervorbringen konnte.

Der Historiker wurde am 26. November 1913 im schottischen Glasgow geboren. Noch als Kind verschlug es ihn in die USA; er wurde amerikanischer Staatsbürger. 1935 kam er als Stipendiat nach Deutschland. In den folgenden Jahren lehrte er an den Universitäten Yale und Princeton, wo er bis 1961 eine Professur innehatte. Von 1961 bis zu seiner Emeritierung 1979 lehrte Craig, der heute als Doyen der US-amerikanischen Geschichtswissenschaft gilt, an der Stanford-Universität.

Der Antisemitismus-Streit zwischen dem Autor Martin Walser und dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki wird nun auch juristisch ausgefochten. Walser hat den Kritiker per Unterlassungserklärung aufgefordert, in einem Interview mit der Zeitschrift Bunte geäußerte Vorwürfe nicht zu wiederholen. Das sagte der kaufmännische Leiter des Rowohlt Verlags, Eckhard Kloos, am Mittwoch in Hamburg. Die Frist für die Unterzeichnung der Unterlassungserklärung seitens Reich-Ranicki läuft am Mittwoch ab.

Reich-Ranicki hat in dem Interview über Walser gesagt: „Er hat, sinngemäß, geschrieben, dass die Juden, die den Holocaust überlebt haben, allein durch ihre Existenz ihren deutschen Zeitgenossen das Leben schwer machen. Mit anderen Worten: Er verübelt Juden, dass sie überlebt haben. Das ist durchaus kein Antisemitismus, das ist schon Bestialität.“ Reich-Ranicki betonte in einem Gespräch mit der dpa: „Das ist für mich kein Problem, das zurückzunehmen.“

Einen Rekordpreis erzielte ein Gemälde des französischen Malers Henri de Toulouse-Lautrec bei den New Yorker Hebstauktionen: Für umgerechnet 18,6 Millionen Euro wurde in der Nacht zum Mittwoch „Die Wäscherin“, ein Gemälde aus den Jahren 1886 und 1887, versteigert. Das Auktionshaus Christie's ließ überdies verlauten, dass es zum Auftakt der zweiwöchigen Auktionen mit Werken von Impressionisten und modernen sowie zeitgenössischen Künstlern Kunst im Wert von knapp 161 Millionen Dollar umgesetzt hat. Der Verkauf von „Die Wäscherin“ sei „ein Triumph“, kommentierte der Vorsitzende des Hauses, Christopher Burge.