unterm strich :
Mit seinen 1,96 Metern war er in den knapp 100 Filmen, in denen er mitspielte, nur schwer zu übersehen. Trotzdem kennt ihn kaum jemand mit Namen: Vincent Schiavelli, 1948 in New York geboren, war eine randständige Figur. Ein wenig unförmig, die Stirn sehr hoch, die Augen leicht schief hängend – er hätte gut den tollpatschigen Bruder von Sylvester Stallone abgegeben. Dabei gehörte Schiavelli, den Vanity Fair 1997 zu einem der wichtigsten Charakterdarsteller des US-Kinos wählte, zu den Lieblingsschauspielern von Milos Forman. In dessen „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) war Schiavelli ganz manischer Psychiatrieinsasse, in „Amadeus“ (1984) konnte man ihn als Kammerdiener von Salieri sehen, später hatte Forman noch Nebenrollen in „Valmont“, „Larry Flint“ und „Der Mondmann“ parat. Auch sonst tauchte Schiavelli immer wieder als Exzentriker im Kino auf: Mal sah man ihn in der Bond-Verfilmung „Der Morgen stirbt nie“ als Auftragskiller ungeschickt mit Giftspritzen hantieren, mal war er der lustige Organtransplantationsspezialist in „Batman Returns“ (1992). Dass er nebenher drei Kochbücher geschrieben hat und 2001 mit dem James-Beard-Preis für Journalismus ausgezeichnet wurde, passt nicht ganz ins Bild. Auch nicht sein früher Tod: Am Montag ist Schiavelli an den Folgen eines Krebsleidens mit 57 Jahren gestorben.