unterm strich :
Der Vorstand, die Fraktion und Freunde der Grünen durften sich den Film „Die Wolke“ am Dienstagabend bei einem Galascreening in Berlin vorab anschauen – und reagierten erwartungsgemäß begeistert. Claudia Roth hatte keinen Blick für die ästhetischen und inhaltlichen Grenzen von Gregor Schnitzlers Film und betonte, Kernkraft sei eine von keinem Menschen beherrschbare Energie (siehe Rezension auf Seite 15).
Edgar Reitz dreht den vierten Teil seiner TV-Familiensaga „Heimat“. Seit 1984 sind drei Serienstaffeln entstanden; sie verfolgen das ehrgeizige Projekt, die Geschichte der letzten 100 Jahre im Mikrokosmos einer Familie aus dem Hunsrück zu spiegeln. Zumal in der ersten Staffel gelang es Reitz, dem Fernsehen neue Perspektiven zu eröffnen. Im vierten Teil will der Regisseur nicht verwendete Archivszenen in eine neu erfundene Rahmenhandlung hineinmontieren.
„Körperinszenierungen im Werk Heinrich Manns“ ist das Thema der diesjährigen Jahrestagung der Heinrich-Mann-Gesellschaft in Lübeck vom 25. bis 26. März. Der ältere der beiden Schriftsteller ein Genussmensch, der jüngere streng zu sich selbst und seinen Mitmenschen: „Sexualismus“ warf der Nobelpreisträger Thomas Mann seinem Bruder Heinrich schon 1903 vor. Trotz der expliziten Körperlichkeit der literarischen Figuren und der auffälligen Inszenierung der Leiber ist dieser Aspekt im Werk von Heinrich Mann erst in Ansätzen erforscht. Im Rahmen der Tagung wird auch eine neue Biografie von Manfred Flügge erscheinen.
Die Schriftstellerin Brigitte Reimann kehrt – sozusagen postum – zurück nach Hoyerswerda. Bisher erinnerte lediglich eine Gedenktafel an Reimanns ehemaligem Wohnhaus an die 1973 im Alter von 39 Jahren gestorbene Autorin, die in ihrem Roman „Franziska Linkerhand“ den Aufbau der Stadt verewigte. Heute wird nun eine Begegnungsstätte eröffnet. Die Originalwohnung Reimanns war belegt, so dass identische Räume im Nachbarhaus bezogen wurden.