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Archiv-Artikel

unterm strich

Die US-amerikanische Dirigentin Sarah Caldwell ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Caldwell war die erste Frau, die in New Yorks Metropolitan Opera ein Orchester leiten durfte. Sie schuf sich aber vor allem als Gründungsdirektorin der Bostoner Oper einen Namen, wo sie unter anderem zeitgenössische Werke wie Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ zur Aufführung brachte. Caldwell war aber nicht nur an der Oper zu Hause, 1974 dirigierte sie auch die New Yorker Philharmoniker. Im Jahr darauf bezeichnete Time sie als „Music's Wonder Woman“ und widmete ihr eine Titelgeschichte.

Der Schauspieler Thomas Lawinky, der im Februar einen Eklat ausgelöst hatte, als er dem FAZ-Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier während eines Ionesco-Stücks den Notizblock aus der Hand schlug, soll informeller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit gewesen sein. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wurde er von August 1987 an unter dem Decknamen „Beckett“ geführt – „eine Schande, mit der ich leben muss“, sagte der 1964 in Magdeburg geborene Lawinky der Zeitung. Nach eigenen Angaben hat er als Soldat bei der Nationalen Volksarmee Briefe abgefangen, Berichte geschrieben und Kameraden ausgeforscht. „Lass es Feigheit sein, Angst, Egoismus“, bekennt sich der Schauspieler zu seiner Stasi-Zeit. Offenbar hängt dabei einiges an Lawinkys Biografie: Bereits mit 14 Jahren soll er einen Fluchtversuch aus der DDR unternommen haben und in einem Heim für schwer Erziehbare gelandet sein. Zugleich spricht aus den Äußerungen aber auch Trotz nach seiner Kündigung wegen der Stadelmaier-Affäre: „Ich bin Punk“, sagte Lawinky der Süddeutschen Zeitung, und weiter: „Wenn es politisch Sinn machen würde, würd' ich mich sofort vor dem Haupteingang der FAZ erschießen.“