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Archiv-Artikel

unterm strich

Auf eine so quatschige Idee dürften wohl nur Protestanten kommen (die im Unterschied zu den Katholiken ja von dem Glauben beseelt sind, wenn man der Moderne nur weit genug entgegenkäme, wäre der Gottesglaube weniger blödsinnig)! Wie der evangelische Pressedienst epd vermeldet, wird im Oktober eine neue Bibelübersetzung vollendet, die erstmals alle sprachlichen Diskriminierungen beseitigt. Fünf Jahre haben 54 Bibelwissenschaftlerinnen und Bibelwissenschaftler daran gearbeitet, die Bibel von frauen- und judenfeindlichen Wendungen zu reinigen. Das 2.400-Seiten-Machwerk soll zur Frankfurter Buchmesse vorliegen. Wozu dann überhaupt noch die Bibel?, fragt man sich, wenn man das so liest. Aber das dürfte wohl die falsche Frage sein. Denn, so der epd, die neue Übersetzung soll Frauen, Juden und sozial Entrechteten das biblische Grundthema „Gerechtigkeit“ sprachlich widerfahren lassen. Darum werden „Jüngerinnen“ Jesu und „Apostelinnen“ ergänzt. Beim Gruß des Apostel Paulus an die Christen in Rom vermeidet die Übersetzung die wörtliche Übersetzung von „Vater“ und „Herr“, sondern lässt grüßen „von Gott, unserem Ursprung, und von Christus Jesus, zu dem wir gehören“. Das zu Gott gehörende Personalpronomen ist weiblich.