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Archiv-Artikel

unterm strich

Aufregung in Schwerin. Heute wird dort die umstrittene Arno-Breker-Ausstellung eröffnet: 70 Skulpturen aus allen Schaffensphasen. Rundherum wogt die Debatte. Michel Friedman ist für die Ausstellung – forderte gestern in der Bild aber, dass parallel zur Ausstellung die unsägliche Verknüpfung des Künstlers und des NS-Regimes vermittelt wird“. Brekers Kunst sei vom Künstler nicht zu trennen und dieser nicht von seinem Lebenslauf. „Brekers Vita ist einer jener Schlüssel, die uns helfen können, das Ungeheuerliche zu erschließen.“ Der Kulturstaatsminister Bernd Neumann ist auch für die Ausstellung, auch mit Einschränkungen: Breker habe, so erklärte Neumann, „die Herrenmenschenfantasien der Nazis mit seinen Skulpturen inszeniert“, das müsse klar bleiben. Deswegen dürfe er aber nicht unterschlagen werden. Dies würde nur „das Werk mit einer Aura des Verbotenen aufladen“. Dagegen hat Klaus Staeck nun wie angekündigt aus Protest eine von ihm geplante Ausstellung in Schwerin abgesagt. Zudem haben über 30 Künstler, Galeristen und Kunsthistoriker aus Mecklenburg-Vorpommern die Absage der Ausstellung verlangt. Die Direktorin des Staatlichen Museums von Schwerin, Kornelia von Berswordt-Wallrabe, sieht Fahrlässigkeit in der Genehmigung und befürchtet, dass Breker so „salonfähig“ gemacht werde. Wir bleiben dran.