unterm strich :
Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat einen Brief an den Bürgermeister seiner Heimatstadt Danzig geschrieben. Das Schreiben, in dem er wohl auf seinen Waffen-SS-Mitgliedschaft eingeht, enthalte „Antworten auf eine Reihe von Fragen“, sagte Bürgermeister Pawel Adamowicz dem Nachrichtensender TVN 24. „Der Brief ist sehr interessant, teilweise sehr rührend.“ Zu Einzelheiten wollte er nichts sagen, da die offizielle Übersetzung des Schreibens noch in Arbeit sei. Ob der Brief des Autors der „Blechtrommel“ veröffentlicht wird, hänge von der Spitze der Bürgerschaft ab.
Am Dienstagnachmittag sollte in Danzig der Ältestenrat zusammentreten, um über eine mögliche Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Grass zu diskutieren. Sollten sich die Vorsitzenden der Ratsparteien entschließen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, könnte eine Entscheidung in der kommenden Woche auf der Sitzung des Stadtrates fallen. Adamowicz hatte bereits öffentlich betont, er hoffe, das Thema sei nach der Sitzung am Dienstag erledigt. In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage hatten sich 72 Prozent der Danziger gegen eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft ausgesprochen. Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa dagegen hat Grass aufgefordert, seine Ehrenbürgerschaft aufzugeben. Andernfalls wolle er seine Danziger Ehrenbürgerschaft niederlegen.
Die Berliner Fotografin Eva Bertram, 42, bekommt ein Stipendium in Höhe von 10.000 Euro von der Essener Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Ihr Stipendien-Projekt beschäftigt sich mit ihrer achtjährigen Tochter und geht um die Spur „des Fremden im Vertrauten“. Ein zweites Stipendium in gleicher Höhe erhielt die Leipzigerin Claudia Angelmaier, 34.