unterm strich :
Neben Joachim Fest (den Nachruf finden Sie auf den vorderen Seiten dieser Zeitung) ist auch Gérard Brach gestorben. Er wurde (wie übrigens auch Fest) 79 Jahre alt. Brach wirkte als Autor an den Drehbüchern unzähliger Filme mit, immer wieder arbeitete er dabei mit den Regisseuren Roman Polanski und Jean-Jacques Annaud zusammen. Brach stand im Abspann so bekannter Filme wie „Tanz der Vampire“, „Der Name der Rose“, „Der Bär“ oder „Frantic“. Er starb am Samstag in einem Pariser Krankenhaus.
Bleiben wir bei Roman Polanski. In „Anerkennung seines herausragenden Engagements für den Film“ erhält er den Europäischen Filmpreis 2006 für sein Lebenswerk. Der Preis wird auf der diesjährigen Filmpreis-Gala, die am 2. Dezember in Warschau stattfindet, verliehen, zusammen mit 14 weiteren Preisen, die noch nicht bekannt sind. Zur Begründung sagte die Jury das Übliche: Der heute 73-Jährige habe als Schauspieler, Autor, Regisseur und Produzent „unvergessliche Kinoerlebnisse geschaffen“. Aber das stimmt ja auch wirklich. Wie sagen nur „Chinatown“!
Und noch ein Preis, der Deutsche Bühnenverein will nämlich jetzt auch einen zum Verleihen haben. Er wird – originell, originell! – „Der Faust“ heißen („Das Gretchen“ hätten wir allerdings irgendwie besser gefunden, zumindest für Preisträgerinnen), und als erster Preisträger wird damit George Tabori bedacht, wie Polanski für sein Lebenswerk. Außerdem wird es sieben weitere Kategorien von Regie über darstellerische Leistung bis zur Bühnenausstattung geben. Am 24. November wird das alles im Essener Aalto-Theater über die Bühne gehen. Schön und unterstützenswürdig, das alles. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen: Der Preis ist nicht dotiert.