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Nach seiner Deutschlandreise hat der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk nun auch eine Reise nach Belgien kurzfristig abgesagt. Dort hätte ihm gestern die Ehrendoktorwürde der Katholischen Universität Brüssel (KUB) verliehen werden sollen. Die Uni sei im letzten Moment über die Absage informiert worden, teilte demnach die Fakultät für Literatur der KUB mit. Pamuk habe aber ein späteres Kommen zugesagt. In der Türkei ist Pamuk wegen kritischer Äußerungen zum Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg zur Zielscheibe von Nationalisten geworden. Ein gegen ihn eingeleiteter Prozess wegen „Herabwürdigung des Türkentums“ war vor einem Jahr eingestellt worden. Die türkische Presse nahm von der Reiseabsage Pamuks kaum Notiz. Zuvor hatte der Schriftsteller eine Reise nach Deutschland abgesagt. In Berlin sollte Pamuk an diesem Freitag die Ehrendoktorwürde der Freien Universität erhalten und anschließend eine Lesereise durch mehrere Städte unternehmen.
Aachen ist ja das deutsche Städtchen, wo ganz besonders gerne Preise vergeben werden. Der Karlspreis, der Friedenspreis, die Medaille Charlemagne – bei einem so genau umrissenen Stadtprofil als Preisverleih-Metropole kann man die Enttäuschung der Stadtoberen verstehen, dass die Unesco sich entschlossen hat, ihren Musikpreis nach nicht mehr in Aachen, sondern nun in Paris zu verleihen. So was bedroht den Standort! Doch die Unesco hat der Stadt mitgeteilt, dass sie grundsätzlich alle Preisvergaben überdacht habe und Auszeichnungen in Zukunft an ihrem Sitz in Paris verleihen werde, sagte der Kulturdezernent Wolfgang Rombey am Donnerstag in Aachen. Der Preis gilt weltweit als eine der bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Musik. Er wurde seit 1975 verliehen, seit 1994 jährlich in Aachen. Zu den Preisträgern zählten Leonard Bernstein, Yehudi Menuhin und Oscar Peterson.
Ein Schriftstück in der Jenaer Universitätsbibliothek belegt nach Einschätzung von Fachleuten die Legende von Martin Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517. Die entdeckte Notiz des Luther-Assistenten Georg Rörer sei im Unterschied zu anderen Berichten noch zu Lebzeiten des Reformators verfasst worden, berichtete die Thüringer Allgemeine. Die 95 Thesen, in denen Luther unter anderem den Ablasshandel der katholischen Kirche verurteilte, gelten als Beginn der Reformation. Die umstrittene Geschichte des Thesenanschlags vom 31. Oktober 1517 basiert bisher nur auf einer nachträglichen Überlieferung durch Philipp Melanchthon.