piwik no script img

unterm strich

Die Verblendung nimmt kein Ende: Heute entscheidet der Gemeinderat von Baden-Baden über die Bewerbung der Kurstadt zum Weltkulturerbe der Unesco. Die Stadt will sich als „Bäderstadt des 19. Jahrhunderts“ präsentieren. In der heutigen Kur- und Festspielstadt stehen rund 1.100 Gebäude unter Denkmalschutz. Glück hat dagegen Heidelberg. Die Bemühungen der Stadt um die Aufnahme in die Welterbeliste haben nämlich einen Rückschlag erlitten. Der Internationale Rat für Denkmalpflege sieht den „außergewöhnlich universellen Wert“ nicht ausreichend dargestellt. Die endgültige Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.

Auch interessant: Die Krise der drei Berliner Opernhäuser ist noch nicht ausgestanden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte dem Nachrichtenmagazin Focus: „Das Finanzierungsproblem kommt ab 2010. Dann sind die Rücklagen der Häuser verbraucht.“ Noch immer plädiere er dafür, dass der Bund die Staatsoper übernimmt. „In Paris steht selbstverständlich die ganze Republik hinter der Oper, in Wien auch.“ 2004 waren die Musiktheater der Hauptstadt in einer Stiftung zusammengeschlossen und zu großen Einsparungen verpflichtet worden.

Und noch mal Oper: Mehr als 20.000 Menschen haben in Berlin die Liveübertragung der Oper „Manon“ mit Star-Sopranistin Anna Netrebko gefeiert. Es war die letzte Aufführung der Inszenierung der Oper von Jules Massenet an der Staatsoper und wie in den Wochen zuvor war sie ausverkauft – nur dass es dieses Mal eine Übertragung auf den Bebelplatz gab. Auch auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden standen die Menschen. Von der dritten Szene an hielt die Polizei den Straßenverkehr auf.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen