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unterm strich

In dem sehr empfehlenswerten amerikanischen Dokumentarfilm „Jesus Camp“ von Rachel Grady und Heidi Ewing, in dem ein evangelikales Sommerlager für Kinder gezeigt wird, gibt es eine erschütternde Szene, wo die Predigerin Becky Fischer den Kindern einbläut, dass in einer bibelfürchtigen Welt Harry Potter zum Tode verurteilt werden würde. Weil Hexerei vom Teufel käme – wenig später müssen die Kinder vor der Gemeinde ihre Sünden beichten und ein Junge bricht weinend zusammen, weil er manchmal Schwierigkeiten habe, an Gott zu glauben. Vorher saß er an einem Tisch, wo die Kinder darüber gesprochen hatten, dass sie manchmal doch Geistergeschichten lesen.

Warum der Vorspann? Der nächste Harry-Potter-Band steht an! Und, das melden zumindest die Agenturen, die Druckerei im thüringischen Pößneck, wo er gedruckt wird, ist schon zu einem Hochsicherheitstrakt ausgebaut worden. Die britische Zeitung Daily Mirror berichtete am Samstag von stark verschärften Sicherheitsvorkehrungen: Die Mitarbeiter würden jeden Morgen und nach Feierabend durchsucht, ebenso ihre Taschen und Autos. Sollten sie Exemplare des siebten und letzten Bandes der Harry-Potter-Serie aus der Druckerei schmuggeln, drohe ihnen die Entlassung. Außerdem müssten die Drucker in Dunkelheit arbeiten, damit sie das Buch nicht lesen können, berichtete die Zeitung weiter. Die Druckerei stellt gerade die zunächst 250.000 Exemplare der englischsprachigen Ausgabe „Harry Potter and the Deathly Hallows“ her.

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