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Der Film- und Theaterregisseur Ingmar Bergman ist am Samstag auf Fårö vor Schwedens Ostseeküste begraben worden. Für den Ablauf der Beerdigung hatte er selbst detaillierte Anweisungen hinterlassen. Zu den etwa 70 Trauergästen gehörten neben Kindern, Enkeln und Urenkeln aus den fünf Ehen und anderen Verbindungen des Regisseurs auch Schauspielerinnen und Schauspieler, die durch Filme Bergmans berühmt wurden.
Erland Josephson (84), der im Rollstuhl gekommen war, und Liv Ullmann (68) standen in dem Welterfolg „Szenen einer Ehe“ (1973) und 2002 bei Bergmans letztem Film, „Sarabande“, zusammen vor der Kamera. Ullmann war auch privat mit Bergman liiert und kam nach Fårö zum Begräbnis gemeinsam mit Bibi Andersson (71), die in Bergman-Klassikern wie „Das siebente Siegel“ (1956), „Wilde Erdbeeren“ (1957) und „Persona“ (1966) Hauptrollen spielte. Auch sie war mehrere Jahre Partnerin des Regisseurs. Harriet Andersson (75), die mit Bergman von „Ein Sommer mit Monika“ (1953) bis „Fanny und Alexander“ (1981) zusammenarbeitete und mit ihm liiert war, ehrte den Regisseur ebenso wie Gunnel Lidblom (75), Hauptdarstellerin in „Das Schweigen“ (1962).
Bergman wurde in einem von ihm selbst bestimmten schlichten Kiefernsarg zu Grabe getragen. Die Inselpastorin Agneta Söderdahl berichtete anschließend, dass im Gottesdienst nach den Wünschen des Regisseurs Musik von Bach gespielt und schwedische Kirchenlieder gesungen worden seien. Die Polizei riegelte Kirche und den idyllisch mit Blick auf die Ostsee gelegenen Friedhof vor Journalisten und Schaulustigen ab, nachdem der Zeitpunkt der Beerdigung entgegen dem Wunsch der Bergman-Familie bekannt geworden war.
Dass dennoch Fotos an die Öffentlichkeit gelangten, hatte wiederum der Tote selbst bestimmt. Bergman gab dem auf der Insel ansässigen und von ihm selbst ausgebildeten Kameramann Arne Karlsson sowie dem Hausfotografen des Stockholmer Nationaltheaters, Dramaten, Bengt Wanselius, den Auftrag, die Beerdigung exklusiv zu filmen und zu fotografieren.