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Archiv-Artikel

unterm strich

Klappt doch mit dem Buchpreis! Im aktuellen Spiegel steht Preisträgerin Julia Franck mit ihrer „Mittagsfrau“ jetzt auf Platz 1 der Bestsellerliste. Als Instrument der Literaturvermittlung scheint sich der Buchpreis also tatsächlich zu bewähren: Der Preisträger geht automatisch weg wie geschnitten Brot. Allerdings ist absehbar, dass es sich diesmal um ein kurzes Vergnügen handelt. Ende vergangener Woche wurde bekanntlich Harry Potter ausgeliefert. Da wird sich die „Mittagsfrau“ ganz bestimmt nicht ganz oben halten können. Die Konkurrenz ist einfach übermächtig.

Morgen ist Halloween, die Kürbisse stehen ja schon überall herum. Für alle besorgten Eltern, die da immer noch heidnische Rituale oder gar Kulturverfall wittern, hält die Wissenschaft jetzt Trost bereit: Halloween ist nach Ansicht des Bildungsforschers Heinz Reinders für Kinder ein positives Erlebnis. „Die Kinder schlüpfen in eine Rolle, in der sie die Bösen sein dürfen – ohne Sanktionen“, sagte der Wissenschaftler der Uni Würzburg in einem Gespräch der dpa. Gerade für jüngere Kinder sei es wichtig, „auch mal ’ne Runde böse sein zu dürfen“. „Das Fröhlich-Schaurige“ ziehe die Kinder an. „Sie sind ja nicht Opfer oder irgendeinem Horrorszenario ausgeliefert, sondern Teil davon.“ Verkleidet als Hexen, Skelette oder Vampire lernten sie zudem zwischen der bösen Maskerade und dem „Ich“ dahinter zu unterscheiden. „Sie können sich mit eigenen Ängsten auseinandersetzen.“ Auch Familie spiele am 31. Oktober eine große Rolle. Viele Kinder bereiteten Halloween mit ihren Eltern vor: Entweder weil sie gemeinsam zu einem Fest gingen oder weil die Kleinen noch nicht allein von Haustür zu Haustür ziehen und mit dem Spruch „Süßes oder Saures“ um Süßigkeiten betteln dürften.