unterm strich :
Ganz großer Weltkulturerbetag heute. Da gibt es zum Beispiel den Hildesheimer Dom, der für 20,1 Millionen Euro saniert werden soll. Wie der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Montag bekanntgab, sollen unter anderem die berühmten Bernwardtüren nach innen versetzt werden, um sie besser vor Witterungseinflüssen zu schützen (hoffentlich spielt die Unesco da auch mit!). Außerdem werden die marode Heizung und Elektrotechnik erneuert. 12,9 Millionen Euro sollen aus Drittmitteln kommen, darunter 2 Millionen Euro von der niedersächsischen Landesregierung.
Der Hildesheimer Dom gehört zusammen mit der Hildesheimer Kirche St. Michael zum Weltkulturerbe der Unesco. Die deutsche Unesco-Kommission soll in die weiteren Planungen einbezogen werden. Dann dürfte ja alles glatt laufen mit den nach innen versetzten Bernwardtüren.
Das Bistum begründet die Erneuerung vor allem mit dem schlechten Zustand des Doms. Der aus dem Jahr 815 stammende Bau war im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und in den Fünfzigerjahren wiederaufgebaut worden. Die Pläne sehen auch eine Annäherung an die ursprüngliche historische Architektur vor. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich 2010 beginnen und drei Jahre dauern. Wenn das nicht klappt: Spätestens zum 1.200. Geburtstag des Bistums im Jahr 2015 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Die bedeutende Sammlung zur Exilliteratur des Hamburger Publizisten Jürgen Serke bekommt eine Heimat in Solingen. Die Kollektion mit Erstausgaben, Handschriften, Originalfotos und Nachlässen ist vom 30. März an als Dauerausstellung im Solinger Kunstmuseum/Museum Baden zu sehen. Dies teilte die Wuppertaler Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft/Stiftung, die die „Sammlung Serke“ erworben hat, am Montag mit. Mit seinem vor drei Jahrzehnten erschienenen Buch „Die Verbrannten Dichter“ hatte Serke das Interesse an den während der NS-Zeit verfemten deutschsprachigen Autoren geweckt.
Die Literatur-Dauerausstellung in Solingen soll ab März für drei Monate mit weiteren Ausstellungen kombiniert werden.
So zeigen 250 Fotos von Stefan Moses, Robert Lebeck, Christian Irrgang und Wilfried Bauer, die Serke auf seinen literarischen Entdeckungsreisen begleiteten hatten, „den Kosmos der Verfolgung durch die zwei Totalitarismen des 20. Jahrhunderts“. Das Fotopanorama reiche von Armin T. Wegner zu Czesław Miłosz, von Irmgard Keun zu Joseph Brodsky, von Ilse Aichinger zu Milan Kundera, von Rose Ausländer zu Václav Havel.