unterm strich :
Ab und an darf er auch mal was Schönes machen. Für irgendetwas muss so eine Aufgabe als Kulturstaatsminister ja auch gut sein, besonders in einem Land, das Kultur so lange dem Guten, Wahren, Schönen widmen wollte. Nun also mal keine Haushaltslöcher von gestern, sondern glamouröse Kleinoscars von morgen: Bei einer Gala mit Schauspielern, Regisseuren und Produzenten wird Michael Naumann am Freitag im Hotel Adlon die Nominierungen für den 50. Deutschen Filmpreis bekannt geben. Erwartungsvoll lauschen werden Katja Flint, Maria Schrader, Corinna Harfouch und Katharina Thalbach ebenso wie die Regisseure Helmut Dietl, Volker Schlöndorff, Leander Haußmann und der Produzent Bernd Eichinger. Insgesamt gibt es 23 Nominierungen, darunter für den besten Film, die besten Schauspieler und die beste Regie. Die Gewinner der mit insgesamt 5,36 Millionen Mark dotierten Preise werden am 16. Juni in der Berliner Staatsoper geehrt. Wenn die dann noch steht und auch der Strom noch nicht abgestellt wurde, möchte man hinzufügen.
Bereits verteilt hat man eine ganze Reihe von Preisen in Moskau. Der Goldregen des Festivals „Goldene Maske“, des wichtigsten Theaterwettbewerbs Russlands, ging allerdings in die nördlichere Metropole. Die Auszeichnungen in den Kategorien Opernproduktion, Opernregie, Bühnenbild und musikalische Leitung gingen allesamt an die Produktion „Semjon Kotka“ des Petersburger Mariinski-Theaters. Als beste Theaterproduktion wurde „Das Zimmer des Lachens“ am Moskauer Tabakow-Theater ausgezeichnet, als bester Regisseur Lew Dodin, auch aus St. Petersburg. Der Preis für die beste Ballettproduktion ging ans Bolschoi-Theater, dessen Prunkbau von 1856, wie die Unesco bestätigt, dringend renovierungsbedürftig ist.
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