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Preisträgers Terrence McNally werden Jesus und seine Apostel als trinkfreudige Homosexuelle dargestellt. Christen und Muslime hatten das Stück als gotteslästerlich bezeichnet und versucht die Aufführung zu verhindern.

Und dieser Mann ist vor allem an seiner eigenen, kleinen Kunstfreiheit interessiert und an seiner immer gleichen Lautsprecherei und manischen Kollegenbeschimpfung: Regie-Altmeister Peter Stein hat sich mal wieder die Festspielstadt Salzburg vorgenommen: „Mit diesem Saustall habe ich nichts zu tun“, schimpft der ehemalige Schauspielleiter des Sommerfestivals in einem Interview mit dem österreichischen Magazin Format. Bei den Osterfestspielen im April zeigt Stein mit Verdis politischer Oper „Simone Boccanegra“ erstmals seit seinem Abgang wieder eine Inszenierung in Salzburg. „Von einer Rückkehr zu den Salzburger Festspielen kann keine Rede sein“, wird Stein zitiert. Mit Claudio Abbado, dem Chef der Osterfestspiele, habe er nie Probleme gehabt.

Die auf Grund der Kontroversen zwischen Abbado und dem künstlerischen Leiter der Sommerfestspiele, Gerard Mortier, geplatzte Wiederaufnahme von „Boccanegra“ beim Sommerfestival kommentierte Peter Stein mit den Worten: „Alle diese Schweinereien, die hier betrieben werden, interessieren mich nicht.“ Die „skandalösen Zustände“ in Salzburg habe er sechs Jahre ausgehalten, die lägen nun hinter ihm. Gerard Mortier wird auch schön beschimpft: „Sprechen Sie mich nicht auf diesen Belgier an“, lässt Stein seine Meinung über Mortier durchblicken, „sonst werde ich ausfällig.“ Wenn Mortier „aus Salzburg verschwindet, wäre das eine Voraussetzung für mich, hier Theater zu machen“, zitiert das Wiener Magazin den ehemaligen Salzburger Schauspielchef.

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