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Nach langem Hin und Her unterzeichneten jetzt die Oxforder Bodleian Library und der Frankfurter Stroemfeld Verlag einen Publikationsvertrag über die Faksimilierung von Kafkas Handschriften. Als Erstes erscheint im Herbst die Faksimile-Edition der so genannten Oxforder Quarthefte 1 + 2. Geplant ist, im Rahmen der historisch-kritischen Kafka-Ausgabe bei Stroemfeld alle erhaltenen Kafka-Handschriften in faksimilierter Form herauszubringen.

Der Streit um die Nutzungsrechte des Kafka-Nachlasses zwischen den Frankfurter Verlagen S. Fischer und Stroemfeld wurde letztes Jahr beendet. Fünf Jahre kämpfte der Verleger Karl D. Wolff für seine Idee, alle Schriften des Prager Erzählers in der Originalfassung veröffentlichen zu dürfen. Das wiederum hielt auch die Bodleian Library in Oxford, in der zwei Drittel des Nachlasses von Kafka lagern, für keine gute Idee: Der damalige Kurator der Bibliothek, der Literaturwissenschaftler Malcom Pasley, war zugleich Mitherausgeber der historisch-kritischen Kafka-Ausgabe des Verlags S. Fischer. Der Streit eskalierte, als sich bekannte Autoren und das deutsche PEN-Zentrum (Ost) öffentlich hinter Stroemfeld stellten und einen freien Zugang zum Oxforder Archiv forderten.

Im September 1999 stimmte dann Michael Steiner, der Sprecher des Familienrats der Kafka-Erben, der Veröffentlichung durch Stroemfeld zu.

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