unterm strich:
Kulturpolitik, Teil 2. Der frühere Chef der Deutschen Bahn AG, Heinz Dürr, hat seinen Vorschlag nach einer Umwandlung der Berliner Staatstheater in Aktiengesellschaften bekräftigt. Mit der Rechtsform einer AG könnten die Theater selbstständig und betriebswirtschaftlich transparent arbeiten, schrieb Dürr, der Vorsitzender des Förderkreises des Deutschen Theaters ist, am Donnerstag in einem Beitrag für die FAZ. Dürr nannte die Arbeitsweise der Berliner Theater „anachronistisch“ und wunderte sich darüber, dass die acht Millionen Mark, die das Deutsche Theater nach Angaben Michael Naumanns vom Bund erhalte, im Haushalt nicht aufzufinden seien: Für das Ensemble, so Dürr, sei es wichtig zu wissen, woher die Mittel stammten. Dürr warf den Theatern vor, sich zu wenig um Geldbeschaffung zu kümmern. Die Häuser sollten verstärkt Merchandising-Produkte verkaufen und gezielt Sponsoren ansprechen. Als Aktiengesellschaft könnten sie auch ihre Gebäude und Grundstücke als Eigenkapital einbringen und dadurch kreditfähig werden. Shareholder Value retten Theaterlandschaft? Das Deutsche Theater zumindest wird zum Ende dieses Jahres Schulden von etwa zehn Millionen Mark haben. Wie geht es eigentlich im Moment der Bahn AG? Und gibt es da auch einen Förderkreis?“
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