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unterm strich

Jetzt bekommt alles wieder Ordnung. Weil man nicht mehr hinschauen muss. Das bringt Zeit für Dinge, die in den letzten zehn Tagen liegen blieben. Auch das Denken müsste wieder besser funktionieren. Denkt man. Aber dann hockt man erst recht für die noch folgenden Spiele vor dem Fernseher.

Vorher war es eher eine Sache des Querlesens und Kontrollierens: Sind die Spanier wirklich so schlecht? Kann man sich darauf verlassen, dass die Italiener traditionsgemäß in der Vorrunde bluffen, um dann im Viertel- oder Halbfinale auszuscheiden, weil sie sich doch überreizt und die Holländer oder Portugiesen oder Rumänen keine Angst vor Albertini und de Piero haben und jede Schwäche von Francesco Toldo ausnutzen – während wir gegen die Türkei spielen? Jetzt spielt aber jemand anders gegen die Türken. Und später Frankreich. Wir schauen uns das jetzt noch viel begeisterter an. Erleichtert geradezu. Weil wir uns endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren können. Auf Fußball. Auf das Spiel also und nicht auf das ängstliche Zittern vor dem Fernseher, darüber, dass etwas passieren könnte, was nichts mit Fußball zu tun hätte. Sondern nur mit Deutschland.

Ansonsten gibt es zu melden, dass der Osten aufholt. Mit Sekt. Trotz eines Absatzminus der Branche hat nämlich die Rotkäppchen-Sektkellerei Freyburg im letzten Geschäftsjahr den größten Erfolg seit Bestehen des 144 Jahre alten Unternehmens verbucht. Mit 43,9 Millionen verkauften Flaschen bei 222 Millionen Mark Umsatz wurde der Absatz erneut um mehr als zehn Prozent gesteigert. „Damit ist die Flasche mit der roten Kappe zur erfolgreichsten deutschen Sektmarke aufgestiegen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter, Gunter Heise. Und ging danach Fußball gucken.

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