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Die Freude nach dem Film: Inge Viett will sich mit Volker Schlöndorff vertragen. Die ehemalige Kämpferin der „Bewegung 2. Juni“ hatte während der Uraufführung von „Die Stille nach dem Schuss“ auf der letzten Berlinale moniert, dass der Filmmacher zu viele Elemente aus ihrer Autobiografie „Nie war ich furchtloser“ ohne Zustimmung benutzt habe. Ihr Verlag stellte daraufhin eine Urheberrechtsklage in Aussicht.

Jetzt konnten sich beide Seiten außergerichtlich einigen: Die Produktionsfirma Babelsberg-Film hat „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“ eine „freiwillige Lizenzzahlung“ geleistet. Daraufhin schickte Viett einen schön friedfertigen Brief an Schlöndorff: „Ich freue mich, dass es nunmehr zu einer gerechten Lösung gekommen ist.“ Und Schlöndorff meinte dazu: „Unsere politischen und künstlerischen Standpunkte bleiben natürlich sehr verschieden und wir werden offen darüber streiten. Das Schönste wäre natürlich, wenn sich das Publikum daran beteiligt.“ Hätten sich die Kinogänger schon vorher mit dem Volker und der Inge hingesetzt, dann wären vielleicht sogar noch ein paar von den ganz öden Dialogen umgeschrieben worden . . .

Die Latinisierung der USA schreitet voran. In der Nacht zum Donnerstag wurden in Los Angeles zum ersten Mal die Latin Grammys verliehen. Die meisten Preise gingen an altgediente Latin-Künstler: Carlos Santana kann seine Sammlung gleich um mehrere neue Trophäen erweitern, weitere Preise gingen an den Sänger Luis Miguel und die Gruppe Mana, beide aus Mexiko. Jüngere US-Stars wie Ricky Martin, Jennifer Lopez und Christina Agueleira dagegen gingen leer aus – als „bester neuer Künstler“ wurde der 73-jährige Sänger Ibrahim Ferrer aus Kuba ausgezeichnet.

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