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unterm strich

Und wieder hat „Harry Potter“ einen bedeutenden Schritt auf seinem Weg getan, die Bibel als meist verkauftes Buch der Welt abzulösen. Die chinesische Übersetzung der ersten drei Bände hat gestern in Peking einen Ansturm ausgelöst. Am großen Xinhua-Buchladen an der prominenten Einkaufsstraße Wangfujing im Herzen der Hauptstadt stand eine Schlange von 200 Metern, um die Abenteuer des unfreiwilligen Zauberers zu erwerben. „So etwas haben wir seit Jahren nicht mehr gesehen“, sagte ein Sprecher des Ladens. In jeweils 200.000 Exemplaren sind die drei Bände der schottischen Autorin Joanne K. Rowling über „Hali Bote“, wie der junge Held auf Chinesisch genannt wird, in der Erstauflage erschienen. Im Satz kann man sie für 68 Yuan (umgerechnet 18 Mark) kaufen, sie werden aber auch einzeln vertrieben. Ein Sprecher des Verlagshauses für Volksliteratur sagte: „Wir haben volles Vertrauen, dass es sich gut verkauft.“ Als Minimum rechne man mit einer Auflage von 900.000 Exemplaren.

Auch in Wuppertal war der Teufel los: Kreischende Teenager, ein roter Teppich, Blitzlichtgewitter und echte Filmstars – all diese Hollywoodrequisiten bot die Stadt vorgestern auf, um ihren Sohn, den Regisseur Tom Tykwer, zu feiern. Auch in Wuppertal schaut man eben die Oscar-Übertragungen. Für die Publikumspremiere des Films „Der Krieger und die Kaiserin“ (Bundesstart 12. Oktober) hat Tykwer seinen Tross in seiner Heimatstadt antreten lassen. Das Publikum riss sich die Karten aus den Händen. Monatelang hatte der 35-Jährige in Wuppertal gedreht, die Schwebebahn durchs Bild sausen lassen und eindringliche Perspektiven auf seine Heimat geschaffen (Kulturlyrik: O-Ton dpa).

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