unterm strich:
Global Pictures? Mehr als 360 Copyright-Experten aus rund 80 Ländern beraten seit gestern in Genf über ein internationales Abkommen zur Erleichterung beim Austausch von Fernsehprogrammen und Filmen. Es geht um einen Vertrag, der die Urheberrechte von Schauspielern, Tänzern und Musikern am eigenen Bild stärken und international harmonisieren soll. Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo), die die Konferenz organisiert, schließt nicht aus, dass Kinokarten dadurch teurer werden: Die Lizenzgebühren, die Künstlern demnach zustünden, würden wahrscheinlich auf die Kinobesucher abgewälzt, so Jörgen Blomqvist, Direktor der Copyright-Rechtsabteilung der Wipo. Außerdem wird diskutiert, dass Schauspieler ihre Rechte – gegen Entlohnung – an den Filmproduzenten abtreten. Dieser könnte dann als alleiniger Ansprechpartner ohne Rücksprache mit einzelnen Schauspielern den Film vermarkten. Geregelt werden soll auch, ob ausländische Urheberrechtshalter fortan genauso wie inländische Halter behandelt werden.
Der österreichische Komponist Gerhard Schedl hat sich in der Nacht zum Freitag in einem Waldstück nahe seiner Wohnung in Eppstein/Taunus erschossen. Der 43-jährige Schedl galt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten. Er litt seit längerer Zeit an schweren Depressionen. Schedl, 1957 in Wien geboren, gelang als Komponist mit seinem Dostojewski-Oratorium „Der Großinquisitor“ 1980 der internationale Durchbruch. Zuletzt arbeitete er an seiner vierten, der so genannten „Belfast- Symphonie“, die 2001 zur Uraufführung kommen sollte und sich mit der politischen Lage in Nordirland befasst.
Das britische Musikmagazin Select wird vom Emap-Verlag eingestellt. Die Zeitschrift hatte Anfang der Neunzigerjahre den Brit-Pop-Boom gefördert, indem es 1993 unter der Überschrift „Yanks go home!“ den Suede-Sänger Brett Anderson, in die Union-Jack-Flagge gehüllt, auf dem Cover zeigte. Zuletzt waren die Verkaufszahlen allerdings erheblich gesunken – wie auch das Interesse an Brit Pop.
Der spanische Linguist Luis Villasante ist am Sonntag im Alter von 80 Jahren im Kloster Aranzazu bei San Sebastián gestorben. Der Franziskanermönch gilt als einer der Väter der modernen baskischen Sprache, berichtete El País am Montag. Insgesamt hat Villasante mehr als 30 wissenschaftliche Arbeiten über die baskische Grammatik und Literatur verfasst. Laut der baskischen Regionalregierung sprechen in den nordspanischen Regionen Baskenland, Navarra sowie in Südfrankreich 734.000 Menschen Baskisch.
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