unterm strich:
Der mit 60.000 Mark dotierte Max-Ophüls-Preis für den besten deutschen Nachwuchsfilm ist dem Filmstudenten Hans Weingartner für „Das weiße Rauschen“ verliehen worden. Der 30-Jährige nahm die Auszeichnung am Sonntagabend in Saarbrücken zum Abschluss des Ophüls-Filmfestivals entgegen. In dem Siegerfilm geht es um einen jungen Mann an der Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn. Die Juroren lobten die „einzigartige virtuose Mischung“ von Bild und Ton. Außerdem gebe der Film mehr Fragen als Antworten auf und sei deshalb „für deutsche Verhältnisse einzigartig“. „Ich bin überwältigt“, sagte Weingartner, als ihm Saarbrückens Oberbürgermeister Hajo Hoffmann (SPD) den Preis überreichte, und holte gleich sein ganzes Filmteam mit auf die Bühne: „Die haben alle kein Geld verdient bis heute.“
Weitere Preise: Der Schweizer Stefan Jäger erhielt für „Birthday“ den Publikumspreis und den mit 25.000 Mark dotierten Drehbuchpreis von Saarländischem Rundfunk und ZDF. Der mit 20.000 Mark ausgestattete Preis des saarländischen Ministerpräsidenten ging an die österreichische Krimi-Tragikomödie „Der Überfall“ von Florian Flicker. Ophüls-Festival-Leiterin Christel Drawer konnte sich freuen: Sie hatte „den stärksten deutschsprachigen Filmnachwuchswettbewerb seit drei, vier Jahren“, wie sie befand. Saar-Regierungschef Peter Müller (CDU) versprach, den in diesem Jahr um mehr als 100.000 Mark abgespeckten Festivaletat von knapp einer Million Mark aufzustocken.
Burt Bacharach erhält der Stockholmer Zeitung Expressen zufolge eine Hälfte des diesjährigen Polar-Musikpreises. Der seit 1991 verliehene Preis ist mit umgerechnet 230.000 Mark je Preisträger dotiert. Bacharach feierte in den 60er-Jahren mit Filmmusiken wie „Raindrops Keep Falling on My Head“, „Whats New, Pussycat“ große Erfolge. Im vergangenen Jahr waren Bob Dylan und der Geiger Isaac Stern ausgezeichnet worden. Gestiftet hat die Auszeichnung der Exmanager der Popgruppe Abba, Stikkan Andersson. Andersson scheiterte dabei mit seinen Bemühungen um die Anerkennung seiner Stiftung als neuem Nobelpreis für Musik.
Das Internetprojekt „lyrikline“ ist von der Unesco als „offizieller deutscher Beitrag für das Internationale Jahr der Vereinten Nationen 2001 – Dialog zwischen den Kulturen“ ausgewählt worden. Es darf daher in diesem Jahr das Unesco-Logo benutzen, teilte die Literaturwerkstatt Berlin als Initiatorin des Internetprojektes mit. Auf www.lyrikline.org können Gedichte von Autoren aus aller Welt gehört und in drei Sprachen gelesen werden.
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