unterm strich:
Ein neuer Literaturpreis wird ab dem Jahr 2002 in München verliehen. Mit dem „Internationalen Buchpreis München“ sollen nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausragende Übersetzungen ausgezeichnet werden. Kriterien sind die literarische Qualität sowie der Erfolg beim Publikum. Die prämierten Werke sollen zeitnah zur Preisverleihung erscheinen – wie sich der „Erfolg beim Publikum“ so schnell feststellen lässt, teilte der Börsenverein allerdings nicht mit. Infas? TED? Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber verleiht zudem einen Ehrenpreis, wie die Münchner Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Symbolfigur ist ein Pegasus aus Porzellan. „Symbolfigur“ – das klingt irgendwie so, als ob es zumindest für den „Ehrenpreis“ kein Geld gibt. Und vom Börsenverein erhofft man sich ja auch nicht die dicken Prämien, seit man dort den „Deutschen Bücherpreis“ ohne Preisgeld ausschrieb.
Was wären wir, ohne die Szene-News, mit denen uns unsere Medienpartner Columbia und Sony zum Wochenausklang beliefern: Roy, Nico und Tommy, erfahren wir, sind angetreten, „um den Beatles frisches Wasser zu reichen“. Als B-Four – angelehnt an die „Fab Four“ – möchten sie „Can’t Buy Me Love“ covern, und weil Roy, Nico und Tommy bisher nur zu dritt sind, suchen sie seit jetzt nach einem vierten Mann. Die drei suchen einen Sänger, Tänzer, Entertainer. „Gab es irgendwo Charts, in denen das Beatles-Album „1“ nicht auf Platz 1 war?“, fragen unsere Medienpartner zu Recht: „Was, wenn diese unsterblichen Songs im Stil einer neuen Generation erklingen und auch die Enkel der Fab-Four-Fans erreichen?“ Gleichzeitig weisen Columbia und Sony diskret auf die Lösung der urheberrechtlichen Fragen hin: „Roy, Nico und Tommy haben von Michael Jackson die Erlaubnis bekommen, den Beatles-Hit ‚Can’t Buy Me Love‘ zu einer Teenager gerechten Dance-Nummer zu tunen.“
Hoffentlich bringt Michael Jackson sich damit nicht in Schwierigkeiten. Schließlich musste er sich gerade erst vor einem italienischen Gericht gegen den Vorwurf des Plagiats verteidigen. Der italienische Sänger Al Bano hatte Jackson beschuldigt, für seinen Song „Will You Be There“ aus dem 1991 einen Teil aus Al Banos Komposition „Cigni di Balaka“ übernommen zu haben. Jackson wurde freigesprochen, obwohl ein Sachverständiger vor Gericht aufgezeigt hatte, dass die beiden Lieder sich in 37 Noten gleichen. Jackson hatte bereits bei einem Gerichtsverfahren in selber Angelegenheit vor einigen Jahren darauf bestanden, noch nie einen Song von Al Bano gehört zu haben.
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