unterm strich:
Die kalten Nachrichten zuerst: Der deutsche Komponist Karlheinz Stockhausen, der US-Unterhaltungsmusiker Burt Bacharach und der Erfinder des Synthesizers, Robert Moog, sind am Montag in Stockholm mit dem Polarpreis ausgezeichnet worden. Zusammen mit den Urkunden aus der warmen Hand von Schwedens König Carl XVI. Gustaf erhielten die drei Preisträger jeweils eine Million Kronen (230.000 Mark, nicht in kaltem Silbergeld, sondern vermutlich als temperaturneutrale Banküberweisung). In der Begründung der Vergabe an den 72 Jahre alten Stockhausen hieß es, der Deutsche habe in mehr als 50 Jahren als Komponist „große Integrität und nie schwindende Kreativität“ gezeigt und bei der musikalischen Weiterentwicklung in vorderster Front gestanden. Der ebenfalls 72 Jahre alte Burt Bacharach, der vor allem in den Sechzigerjahren zahlreiche Welthits wie „Raindrops Keep Falling On My Head“ schrieb, sei einer der „absolut wichtigsten Architekten moderner Popmusik“, hieß es weiter. Der 1934 geborene US-Amerikaner Robert Moog wurde für die „Revolutionierung der Klangwelt“ durch die Konstruktion des nach ihm benannten Mini-Moogs geehrt.
Der Polarpreis wurde 1989 vom früheren Manager der Popgruppe Abba gestiftet, der damit einen Nobelpreis für Musik schaffen wollte. Seit 1992 wird er meist an einen Preisträger aus der Unterhaltungs- und einen aus der „ernsthaften“ Musik vergeben; bisher zählen Paul McCartney, Dizzy Gillespie, Bruce Springsteen und Pierre Boulez zu den Geadelten.
Dass es Eiszeitkunst schon vor dem Polarpreis gab, will das „Neanderthal Museum“ in Mettmann mit einem Forschungsprojekt beweisen, dessen neuer Ansatz die herkömmliche Auffassung, die Wandkunst basiere auf kultisch-religiösen Vorstellungen, modifizieren soll. Dafür werde ein Interpretationsmodell entwickelt, das die Darstellungen der Höhlenzeichnungen in Beziehung zu den tatsächlich vorhandenen Siedlungsspuren des prähistorischen Menschen setze, erklärte Andreas Pastoors vom Forschungsprojekt am Dienstag. Das Projekt „Eiszeitliche Wandkunst“ wird zunächst für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn gefördert. Als Material dienen den Forschern aus Mettmann die Volp-Höhlen „Tuc d'Audoubert“, „Les Trois-Frères“ und „Enlène“ im französischen Pyrenäen-Vorland. Hier befinden sich bekannte Darstellungen, die mit den fast vollständig erhaltenen Spuren menschlicher Besiedlung vor 15.000 Jahren – Feuerstelle, Werkzeuge und Mahlzeitreste – verglichen werden.
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