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unterm strich

Der polnische Komponist Witold Szalonek ist am Freitag in Berlin im Alter von 74 Jahren gestorben. Szaloneks Tod wurde im Umkreis der Berliner Hochschule der Künste bekannt, wo er von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1992 als Professor für Komposition und Musiktheorie gelehrt hatte. Der im polnischen Czechowice geborene Musiker kam 1970 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Westberlin – und blieb. Szalonek gewann internationale Kompositionspreise und leitete später internationale Kompositions- Meisterkurse. In den letzten Jahren lebte er abwechseln in Berlin und in Polen.

Heinz Rühmann, einer von Hitlers Lieblingsschauspielern, der während der Nazizeit enge Kontakte zum Reichspropagandaministerium pflegte, sei unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Berater des späteren DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht gewesen. So die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Rühmann habe Ulbricht vor der Gründung der DDR in Berlin beim Aufbau von Bezirksverwaltungen geholfen, heißt es in einem auf Recherchen im Bundesarchiv und in der Gauck-Behörde beruhenden Bericht. Die Älteren unter uns werden sich erinnern, dass Rühmanns sozialistische Eskapade bereits vor sechs Jahren in dieser Zeitung beschrieben wurde. In der Kolumne von André Meier stand auch zu lesen, was Rühmann, der neue „Filmfachmann“ und „erprobte UFA-Arbeiterdarsteller“ damals der Berliner Zeitung als dringendste Schritte zur Gesundung des deutschen Filmwesens empfahl: „Wir müssen damit beginnen, russische Filme zu synchronisieren, das heißt, ihre Dialoge ins Deutsche zu übertragen oder zumindest die Sprech- und Gesangstexte einkopieren.“

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