unterm strich:
In der Debatte um den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses fordert der Vorsitzende der Expertenkommission, Hannes Swoboda, von Berlin und dem Bund eine rasche Entscheidung. „Der leere Schlossplatz ist eine Schande für die deutsche Hauptstadt“, sagte Swoboda der Nachrichtenagentur dpa. Und gleich wird es noch schnarrenden: „Es muss eine Entscheidung getroffen werden.“ Der österreichische SPÖ-Europaparlamentarier, der sich hier so preußisch gibt, ist Vorsitzender des Expertengremiums „Historische Mitte“, das in der kommenden Woche seine Arbeit nach einem Jahr beenden wird. Voraussichtlich am kommenden Freitag wollen die Fachleute einen Vorschlag zur Finanzierung vorlegen. Sie hatten im Dezember den Wiederaufbau des 1950 gesprengten Stadtschlosses empfohlen.
Der Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Autor Wolfgang Hilbig. Die in Freiburg tagende Jury bewertete Hilbigs Band „Bilder vom Erzählen“ als herausragende Gedichtedition des Jahres 2001. Der Preis ist mit rund 10.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Sarah Kirsch, Durs Grünbein, Jürgen Becker und Oskar Pastior. Hilbig, 1941 in Meuselwitz bei Leipzig geboren, arbeitete unter anderem als Werkzeugmacher, Erdarbeiter, Monteur und Heizer. 1978 gelangten erstmals die von allen DDR-Verlagen abgelehnten Gedichte Hilbigs in die Bundesrepublik. Nach der Publikation seines ersten Gedichtbands „Abwesenheit“ beim S. Fischer Verlag musste Hilbig eine mehrwöchige Untersuchungshaft antreten und eine Geldstrafe bezahlen. 1985 siedelte er nach Westdeutschland über. Für seine Erzählungen, Romane, Essays und Gedichte erhielt er bereits zahlreiche Preise.
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