unterm strich:
Kurz vor der Berlinale findet jedes Jahr auch das Sundance Festival in Park City/Utah statt. Es ist ein Gradmesser vor allem für Neuerungen im US-Independent-Kino. Diesmal hat „Personal Velocity“, ein Film über drei Frauenschicksale von Regisseurin Rebecca Miller, den Grand-Jury-Preis gewonnen. Zum besten Dokumentarfilm wählten die Juroren Gail Dolgins und Vicente Francos „Daughter from Danang“ über die Suche eines amerikanisch-vietnamesischen Kindes nach seiner Mutter. Den Preis als bester Dramaregisseur holte sich Gary Winick mit „Tadpole“, eine Familienstory über einen Teenager, der sich in seine von Sigourney Weaver gespielte Stiefmutter verliebt. Zu den Filmen, die beim Sundance Festival erste Erfolge verbuchen konnten, gehören „Memento“, „The Blair Witch Project“ und „Sex, Lies and Videotape“ von Oscar-Gewinner Steven Soderbergh.
Das Berliner Ensemble stößt kurz vor seinem Gastspiel auf dem internationalen Fadjr-Theaterfestival in Teheran auf Schwierigkeiten. Zwei Tage vor der für Montag geplanten Aufführung waren Bühnenbild und Beleuchtung für „Richard II“ weiterhin vom Teheraner Zoll beschlagnahmt, wie Regisseur und BE-Intendant Claus Peymann in der Berliner Morgenpost schreibt.
Für den Auftritt musste die Inszenierung laut Peymann teilweise umgearbeitet werden. Eine Kuss-Szene wird jetzt „pantomimisch“ dargestellt. Außerdem sind die Kostüme stark verändert worden, da im Iran keine nackte Haut auf einer Theaterbühne zu sehen sein dürfe. Auch werde die Königin einen Schleier tragen. Trotzdem ist Peymann zuversichtlich: „Nichts interessiert die Menschen hier mehr als Botschaften aus einer anderen kulturellen Welt.“ Vorausgesetzt, die religiösen Vorgaben stimmen.
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