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Archäologen haben im ägyptischen Bubastis den elf Tonnen schweren Kopf einer Statue sowie mehrere vollständige Statuen und eine riesige Säule aus der Zeit der Pharaonen entdeckt. Der Kopf stelle höchstwahrscheinlich Königin Nefertari, die Frau des berühmten Pharaos Ramses II. (1279–1213 v. Chr.), oder ihre Tochter Meritamun dar, erklärte der Generalsekretär der ägyptischen Antikenverwaltung, Zahi Hawas, am Osterwochenende.

Der Kopf sei mit einer Perücke geschmückt. Diese zeige die Göttin Nechbet in der Gestalt eines Geiers, der mit seinen Flügeln die Wangen der Königin schützt. Die daneben ausgegrabene Säule sei möglicherweise die größte aus pharaonischer Zeit, die jemals in Ägypten gefunden wurde, meinte Hawas. Die ebenfalls am gleichen Ort im Nildelta entdeckten Statuen sollen Ramses II. darstellen.

Horst Jaritz, der Leiter des Schweizer Archäologischen Institutes in Kairo, hält es für möglich, dass die Fundstücke auch ursprünglich in Bubastis platziert waren. „Schließlich war das Deltagebiet einst das Zentrum der Ramessidenzeit“, erläuterte der Archäologe gegenüber dpa.

Den Berliner Sammlungen indes ist weniger Glück vergönnt als den ägyptischen Archäologen. Angesichts des geplanten Ausstiegs Berlins aus der Finanzierung der Museumsinsel hat der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, die Hauptstadt vor „unwägbaren finanziellen Planspielen“ gewarnt. Zwar würde er eine volle Übernahme der Investitionskosten vor allem für die Museumsinsel durch den Bund begrüßen, doch hätte ein darüber hinausgehender Ausstieg Berlins auch aus den laufenden Betriebskosten der Stiftung einen verheerenden psychologischen Effekt, sagte Lehmann der dpa.

Auch der designierte CDU-Landesvorsitzende und ehemalige Kultursenator Christoph Stölzl kritisierte die Überlegungen des Berliner Senats, aus der Finanzierung der Museumsinsel auszusteigen. Damit würde sich die Hauptstadt aus einer Pflicht verabschieden, die sie gegenüber der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Kommune habe.

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