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unterm strich

Wie hübsch so ein barockes Schloss doch ist – mit Kuppel, Portal und Balkon. Das wünscht sich fast jede Stadt. Nur in Berlin wurde zwölf Jahre darum gestritten. Jetzt votierte der Deutsche Bundestag für einen Neubau des Stadtschlosses mit Rekonstruktion der barocken Fassade am Schlossplatz, das vor 52 Jahren gesprengt worden war. In dem vorgesehenen Neubau soll das „Humboldt-Forum“ Platz finden, eine Mischung aus Museum, Bibliothek und Verwaltung. Das kostet eine Menge Geld, die im Moment niemand bezahlen will. Bürgermeister Wowereit fordert ein „realistisches Finanzierungskonzept“. Die Berliner müssen sich wohl zunächst mit einem Luftschloss begnügen. Oder ein Schlossherr spendet die 670 Millionen Euro.

Wesentlich billiger ist das neue Buch von Isabel Allende, „Die Stadt der wilden Götter“. Es geht um eine Expedition in den Amazonas-Dschungel. Das erste Jugendbuch der Erfolgsautorin wird Ende August im Suhrkamp-Verlag erscheinen und voraussichtlich 22,90 Euro kosten. Allende („Das Geisterhaus“) veröffentlicht dort seit jeher ihre Bücher. Nur diesmal scheint es unerklärlicherweise anders zu sein. Denn zeitgleich kommt das Buch auch beim Hanser-Verlag heraus. Und zwar als Spitzentitel der Kinder- und Jugendbücher für nur 16,90 Euro. Damit muss man für das Hanser-Buch sechs Euro weniger hinlegen als für die Suhrkamp-Ausgabe. Warum dann im Laden den neuen Allende von Suhrkamp statt den billigeren von Hanser kaufen? Ein Verlag hat sich dabei auf jeden Fall verrechnet. Keinerlei Preisunterschied macht dagegen die Hörversion der „Stadt der wilden Götter“. Sowohl die acht CDs als auch die sechs Kassetten werden mit 25,90 Euro angekündigt – beides beim Hörverlag.

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