unterm strich:
Die Flut gebiert eine Nachrichtenflut zu den kulturellen Reaktionen auf die Flut: Das Schleswig-Holsteinische Landestheater spielt in Schleswig, Rendsburg und Flensburg zugunsten der Opfer der Überschwemmungskatastrophe. Anstelle des Eintritts werden Besucher um Spenden gebeten.
Bei den Bregenzer Festspielen sind 67.000 Euro Spenden für die Hochwasseropfer zusammengekommen. Wie die Festspielleitung am Montag mitteilte, soll das Geld zu gleichen Teilen an die Katastrophenhilfe in Deutschland und Österreich übergeben werden. Die Bregenzer Festspiele, die am Vortag zu Ende gingen, sind vom Hochwasser verschont geblieben. Künstler und Mitarbeiter der Festspiele hatten an den vergangenen Tagen spontan mit dem Geldsammeln begonnen.
Wider Erwarten wird das Albertinum als erstes Museum der Staatlichen Kunstsammlung Dresden schon heute wieder für Besucher geöffnet. Bei zunächst freiem Eintritt können sich die Besucher bis Sonntag ein Bild von der Rettungsaktion machen, teilte die Generaldirektion gestern in Dresden mit. Zu besichtigen sind das Grüne Gewölbe, Teile der Gemäldegalerie Neue Meister sowie die Antikenhalle der Skulpturensammlung. Auch die geretteten rund 11.000 Kunstgegenstände werden gezeigt.
Mit mehreren Benefizveranstaltungen tragen auch die Festspiele in Bayreuth und Salzburg zur Unterstützung der Hochwasseropfer bei. Die Bayreuther Festspiele geben am kommenden Freitag ein Wohltätigkeitskonzert unter der Leitung des „Ring“-Dirigenten Adam Fischer. In der Bayreuther Oberfrankenhalle werden verschiedene Sänger unter Begleitung des Festspielorchesters Werke von Richard Wagner vortragen. Bereits 65.000 Euro haben die Salzburger Festspiele in den letzten Tagen gesammelt. Christian Thielemann wird am Freitag ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern dirigieren. Startenor Plácido Domingo hat seine Gage einer Wagner-Gala zugunsten der österreichischen und deutschen Flutopfer gespendet. Wegen der positiven Resonanz denke man darüber nach, alljährlich ein Wohltätigkeitskonzert zu veranstalten, teilte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler mit. Hoffentlich nicht wegen des zukünftig alljährlichen Hochwassers?!!
Und das Zitat des Tages: „Ich bin gut geschminkt – aber er ist noch ganz blass …“ Primadonna Montserrat Caballe am Sonntagabend in Flensburg nach überstandener Notlandung der spanischen Linienmaschine, die sie nach Hamburg bringen sollte – auf ihren pianistischen Begleiter Manuel Burgueras zeigend.
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