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unterm strich

In Paris beginnt heute ein Prozess gegen den Schriftsteller Michel Houellebecq. Kläger sind vier islamische Organisationen, die dem Autor eine Beleidigung des muslimischen Glaubens vorwerfen. Houellebecq hatte im Interview mit der Zeitschrift Lire anlässlich seines letzten Romans „Plattform“ behauptet, dass der Islam „die dümmste Religion der Welt“ sei. Dagegen hält Houellebecq die Vorwürfe für substanzlos, da er nur aus Sicht des Romans und nicht als Privatperson argumentiert habe. Vor Gericht werden eine Reihe französischer Schriftsteller für seine Verteidigung im Sinne der Freiheit der Kunst sprechen. Sollte Houellebecq verlieren, droht ihm Gefängnis bis zu einem Jahr oder 52.000 Euro Strafe.

Der iranische Schriftsteller Abbas Maroufi erhält in diesem Jahr das für Berlin ausgeschriebene Arnold-Zweig-Stipendium für politisch verfolgte Schriftsteller. Maroufi musste 1996 seine Heimat verlassen, nachdem die Veröffentlichung und der Verkauf seiner Werke untersagt wurden. Seither lebt er in Deutschland im Exil. Das Stipendium ist auf drei Monate begrenzt und mit 4.800 Euro dotiert.

Eine geplante Ausstellung von Werken der spanischen Künstler Joan Miró und Pablo Picasso auf Mallorca findet nicht statt. Sie wurde wegen eines Streits zwischen den Miró-Erben und der Stadtverwaltung der Inselhauptstadt Palma abgesagt. Unter dem Titel „Die Frauen von Miró und Picasso“ sollten im März 2003 bedeutende Frauen-Darstellungen der beiden Künstler gezeigt werden. Wie die Zeitung El País am Sonntag berichtete, begründeten die Miró-Enkel Emilio Fernández und Joan Punyet die Absage damit, dass die Stadtverwaltung von Palma den langjährigen Direktor der Joan-Miró-Stiftung, Aurelio Torrente, abgesetzt hat. „Das Projekt ist damit gestorben“, sagten die Miró-Erben, die der Stadtregierung vorwerfen, die Miró-Stifung unter ihre Kontrolle bringen zu wollen.

Die Mondlandung war live im Fernsehen zu sehen, und der Prozess gegen O.J. Simpson auch. Aber ob das ZDF sich für heute Nacht bei der richtigen Übertragung eingekauft hat? Von 3.35 bis 5.30 Uhr können Zuschauer jedenfalls dabei sein, wenn eine Roboterkamera durch einen Schacht ins Innere der Pyramide von Gizeh eindringt. Zwar erwarten sich die Forscher, darunter der Leipziger Archäologe Frank Steinmann, von der Öffnung keine „Wunderdinge“. Aber wer weiß, vielleicht stimmt ja die Einschaltquote. Wir werden Sie über das Ereignis weiter informieren.

Apropos Einschaltquote: Am Sonntag ist die documenta 11 zu Ende gegangen. 650.000 zahlende Besucher wurden gemeldet, das ist Rekord.

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