unterm strich:
Schönheit suchen und in Europa und im Orient finden, darin hat sich auch die Künstlerin Ayse Erkmen ausgezeichnet. Vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Hessen wurde Erkmen der mit 20.000 Euro dotierte Maria-Sibylla-Merian-Preis verliehen. „Sie hat mit ihren Werken die hessische Kunstszene bereichert und künstlerischen Nachwuchs ausgebildet“, sagte Hessens Ministerin für Kultur, Ruth Wagner, bei der Verleihung am Sonntag in Wiesbaden. Der Preis wurde für Künstlerinnen gestiftet, die in Hessen einen besonderen Beitrag geleistet haben in Ausstellungen und in der Lehre.
Ayse Erkmen teilt mit der Namensgeberin des Preises, der Zeichnerin Maria Sibylla Merian, den Drang zu forschen und zu reisen. Merian machte sich schon im 18. Jahrhundert aus Frankfurt auf und begleitete abenteuerliche Expeditionen, von denen sie ihre Blumenbilder mitbrachte. Zudem war sie eine der ersten Künstlerinnen, die sich auch als Unternehmerinnen selbstständig machten. Ayse Erkmen, die in Istanbul und Berlin lebt, hat der Kunstbetrieb als Terrain nie ausgereicht. Viele ihrer Arbeiten sind für den Raum der Stadt entworfen, Hausfassaden und Bänke am Ufer der Spree; andere beziehen sich auf kunsthandwerkliche Traditonen der Türkei und die Handelswege nach Europa. Sie hat auch die Schriftssysteme auf beiden Seiten des Bosporus bearbeitet und nach einem verbindenden Alphabet gesucht. Seit zwei Jahren lehrt die Künstlerin, die 1949 in Istanbul geboren wurde, an der Frankfurter Städelschule.
Damit bei Kunst und Kultur auch ein Publikum nachwächst, sind Wettbewerbe für Jugendliche wichtig. Das „Bundesfestival Video 2002“ ist am Sonntag in Rostock mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Der mit 41 Filmen und 150 Teilnehmern wohl größte Medienwettbewerb für Jugendliche fand zum zweiten Mal in Rostock statt. Mitveranstalter waren das Kinder- und Jugendfilmzentrum Deutschland in Remscheid und das Institut für Neue Medien Rostock. Unter den rund 600 eingereichten Streifen waren Kurz- und Experimentalfilme, Dokumentationen und Multimedia-Produktionen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen