unter tage :
Die Literaten sind weg. Telgte ist wieder nur eine kleine münsterländische Stadt. Und während der Geistesvater des Literaten-Treffens, Günter Grass, im Moerser Schloss ein paar Skulpturen und Illustrationen zu Hans Christian Andersens Märchen ausstellt, nutzt einer der Telgte-Diskutanten seinen Aufenthalt hier für eine Lesung: Bora Cosic liest heute auf Serbisch und Deutsch im Essener Grillo Theater.
Die Chancen für den Bau eines Emil-Schumacher-Museums in Hagen, man höre und staune, sind angeblich wieder gestiegen. Das Land, die Stadt und die Schumacher-Stiftung sind nun doch auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Wurde auch Zeit: Schließlich planen sie das Projekt bereits seit 1997. Jetzt sollen Stadt und Stiftung vier Millionen Euro Drittmittel aufbringen – um das Gedenken an den 1999 verstorbenen Sohn der Stadt zu erhalten. Bis Ende März 2005 soll die Finanzierung stehen. Ob das wirklich klappt?
In Duisburg startet heute die 33. Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung, das größte Festival seiner Art in NRW. Verwirrung stiftendes Motto: „Mensch Mädchen – Junge, das kommt an“. Naja, jedenfalls präsentiert das Festival mehr als 150 Veranstaltungen an sechs Tagen. Neben Lesungen, Theaterstücken und Kreativwerkstätten wird am 19. November der begehrte Kinderbuchpreis an die niederländische Autorin Maritgen Matter und Illustratorin Anke Faust verliehen.
Nochmal Duisburg: David Eugene Edwards, sonst Frontpferd bei 16 Horsepower, kommt morgen solo ins Hundertmeister. Dort verkündet er Unheil mit seinem Banjo, mahnt und predigt mit der Gitarre, und singt, bis ihm fast die Halsschlagader platzt. Fabelhaft.
Peer Gynt ist momentan gern gesehener Gast auf den Bühnen der Republik. In der Region pilgert er nach der Bochumer Inszenierung nun auch ins Düsseldorfer Schauspielhaus. Regisseur Michael Simon hat sich an Ibsens Stoff gemacht – und statt den Weltreisenden in den Guckkasten zu sperren, lässt er ihm freien Lauf: vom Zuschauerraum auf die Bühne, vom Foyer bis aufs Dach. Und das Publikum reist hinterher. Am Samstag zum ersten Mal.
Sagenhaft, in wie viele Schubladen die kanadische Band Old Seed bereits gepfercht wurde: Neil Young höre man aus ihren Songs heraus, Bruce Springsteen, auch Steve Earl, James Taylor und Palace-Brother Will Oldham sowieso. Das sitzt. Hoffentlich hört es sich dann auch so an, wenn Craig Bjerring am Samstag die Bühne des Dortmunder Subrosa betritt. Sicher ist: Bjerring ist ein aufgeschlossener Typ, der bei seinen Konzerten nicht nur die Songs ansagt, singt und sonst schweigt.
Münster dreht durch. Der in Berlin lebende Künstler Christian Hasucha will vor der Stadtbibliothek die im „Mäandermuster“ gepflasterte Fläche heraus schneiden, die einzelnen Steine codieren, zwischenlagern und um 180 Grad gedreht wieder einsetzen. Nach einem halben Jahr soll die so genannte Münster-Coerde-Drehung dann wieder zurück gebaut werden.