unter die haut : Implantierte Ausweise
Bei Haustieren sind sie schon lange im Einsatz. Winzige Chips, unter die Haut gepflanzt, ermöglichen es, mit einem Scanner jederzeit die Identität des Tieres abzufragen. In einigen Diskos in den USA werden sie auch schon genutzt. Dauergäste lassen sich die Jahreseintrittskarte in Form eines Chips in den Oberarm implantieren. Selbst die Drinks gibt es damit an der Bar, ohne dass gleich die Geldbörse gezückt werden muss. Der unter der Haut sitzende Chip sorgt dafür, dass der Rechnungsbetrag auch vom richtigen Konto abgebucht wird. Für die Chiphersteller könnte es eigentlich ein Riesengeschäft werden, denn die möglichen Anwendungsbereiche sind fast unzählig. Doch noch ist bei den meisten der potenziellen Kunden das Misstrauen, dass hier ein Weg in den totalen Überwachungsstaat beschritten wird, zu groß. Die US-Firma Applied Digital Solutions hat sich deshalb eine Akzeptanzstrategie ausgedacht. Sie bringt die ersten implantierbaren Gesundheitschips auf den Markt. Die als VeriChips bezeichneten Implantate sollen verhindern, dass ein Kranker ein falsches Medikament bekommt, verspricht Applied Digital Solutions. Doch wer jetzt vermutet, dass der VeriChip mit einem winzigen Hightechlabor ausgestattet ist, das die im Innern des Körpers ermittelten Daten an die Außenwelt weiterreicht, ist auf den Holzweg. Einzig eine Identifikationsnummer soll der Chip enthalten. Mit ihr bekommt der Arzt Zugang zu einer zentralen Datenbank, in der die medizinische Akte des Patienten gespeichert ist. Aber das soll ja nur der Anfang sein. WOLFGANG LÖHR