umweltzone : Konsequent statt nur dabei
Beim Rauchverbot eiert das schwarz-gelbe Niedersachsen wie kaum ein anderes Bundesland. Aber die rot-grün regierte Landeshauptstadt packt zumindest außerhalb von Einraumkneipen die Luftreinheit ernsthaft an: Früher als irgendwo sonst sollen die übelsten Stinker von den Straßen der Innenstadt verbannt werden.
KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE
Das mag im windstillen Binnenland auch dringender nötig sein als zum Beispiel in Bremen oder gar Hamburg, wo Schwarze und Grüne die Einrichtung einer Umweltzone gerade erst prüfen lassen.
Es ist aber auch eine Frage der Ernsthaftigkeit: Allenthalben kuschen die Stadtoberen vor der lokalen Wirtschaft. Die Städte unterbieten sich gegenseitig mit Ausnahmegenehmigungen oder der stillschweigenden Duldung von Verstößen, wenn es an die ersten Fahrverbote geht.
Rot-Grün in Hannover scheut den Konflikt offenbar nicht und macht damit klar, dass jetzt Ernst gemacht wird: Wer dauerhaft in die Stadt kommen will, muss sich eben ein modernes Gefährt zulegen – oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Hannover wird jedenfalls keine administrative Sterbebegleitung für die letzte Dreckschleuder organisieren.
Richtig so, denn sonst ist die Umweltzone nichts weiter als ein reichlich bürokratische Placebo für mutlose Umweltpolitiker.