thrombosegefahr gebannt: riesige laufbänder in flugzeugen:
„Where’s the beef?“, lautet die Standardfrage sensationshungriger Chefredakteure. Übersetzt heißt das, „diese Zeilen sind ja ganz ordentlich formuliert, aber worin liegt eigentlich der Nachrichtenwert dieser Geschichte, Sie blöder Arsch“. Ein Beispiel gefällig? Gern: Wie die Nachrichtenagentur AFP vorgestern kabelte, hat die britische Fluggesellschaft Air Partners eine Boeing 747 mit einem Laufband ausgestattet, um thrombosegefährdeten Holzklassepassagieren Bewegung zu verschaffen. Die Berliner Zeitung übernahm die Meldung und platzierte sie in einer abgelegenen Randspalte. „Ein Großteil der vorhandenen Plätze“ habe dazu demontiert werden müssen, hieß es gestern bei den Kollegen: „300 Sitze“. Beef-Faktor 10, erkannte die Wahrheit-Redaktion und trat deshalb erstmals geschlossen zur morgendlichen Redaktionssitzung an. Sämtliche Vorschläge für die Schlagzeile auf der heutigen taz-Titelseite („Briten bauen weltgrößtes Laufband“; „Massenmarathon in 30.000 Meter Höhe“; „Die spinnen, die Briten“) wurden jedoch abgelehnt.
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