taz.meinland Am Montag starten wir unsere dreitägige Südtour. Ahnen Sie, an welchen Orten wir halten?: Auf der Karte unten
1. Halt
Erste urkundliche Erwähnung: 1129 n. Chr.
Einwohner: 15.419
Bürgermeister: CSU
Berühmteste Persönlichkeit: Wallenstein
Fake News: Hier fand Wilhelm Tells Apfelschuss statt
„Ich habe ja nichts gegen den Atomausstieg, aber …“ – vielleicht lässt sich so am besten die Haltung der Bewohner dieses Ortes beschreiben? Klar muss der Strom aus Windenergie irgendwie in den Süden transportiert werden. Aber unbedingt hier entlang? Zum Glück gibt es da noch Horst Seehofer, den „selbsternannten Schutzheiligen der Trassengegner“, wie ihn die Tagesschau nannte. Der hatte schon 2014 angemerkt: „Einfach zu sagen, wir zeichnen einen Strich in die Karte und damit hat sich’s, damit ist es nicht getan. Es wird gegen Bayern und die ganzen Kommunen hier keine Stromtrassen gegen unseren Willen geben.“ Führt der Strich bald auch durch …?
2. Halt
Erste urkundliche Erwähnung: 766 n. Chr.
Einwohner: 305.780
Bürgermeister: SPD
Berühmteste Persönlichkeit: Carl Benz, Friedrich Schiller
Fake News: Diese Stadt ist hässlich
Manchmal, da ruft jemand „alla“ und man weiß nicht, ob das dem Dialekt der Stadt oder einer ausländischen Sprache entstammt. Fast die Hälfte der EinwohnerInnen der Stadt hat einen Migrationshintergrund, der Großteil stammt aus der Türkei. Im Stadtzentrum befindet sich „Klein-Istanbul“. Hier kann man Brautkleider in bunten Farben kaufen, orientalische Düfte einatmen und den besten Döner der Stadt essen. Multikulti gibt es hier schon lange, die erste Moschee wurde Anfang der 90er gebaut. Zusammenleben in Vielfalt – klappt das? Auf der Schönau, einem Stadtteil dieser oft unterschätzten Stadt, wollen wir darüber sprechen. Welcher Ort kann gemeint sein?
3. Halt
Erste urkundliche Erwähnung: 786 n. Chr.
Einwohner: 307.755
Bürgermeister: SPD
Berühmteste Persönlichkeit: Karl Drais, Oliver Kahn
Fake News: Der Fußballverein dieser Stadt ist einer der besten deutschlandweit
Die Rheinbrücke, über die man in diesen Ort gelangt – letztes Jahr wurde sie 50 Jahre alt. Eine kleine Feier gab es sogar, mit einer Einleitung durch den bekannten „‚Rheibrück-Song‘ des Pfälzer Künstlers Joe Schorlé – the Godfather of Pfalz Pop – der darin die tägliche Situation vor, auf und hinter der Brücke beschreibt“ wie es in der Ankündigung hieß. Vor, auf, hinter der Brücke – das kann man vielleicht bald auf einer weiteren Brücke erleben. Noch wehren sich UmweltschützerInnen und ein Teil der AnwohnerInnen. Doch: Einen zweiten „Rheibrück-Song“ von Joe Schorlé gibt es schon. Höchste Zeit, nochmal darüber zu sprechen! Nur wo? Was denken Sie? Paul Toetzke
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