taz sachen: Langer Atem für taz-Kollegen
Wenige Journalistenpreise tragen ihren speziellen Zuschnitt so klar im Namen wie der „Lange Atem“. Damit ehrt der Journalistenverband Berlin-Brandenburg seit 2007 jährlich KollegInnen für ihre „langjährige beharrliche Berichterstattung zu einem gesellschaftlich relevanten Thema“. Am Dienstagabend erhielt Irène Bluche den Hauptpreis. Sie begleitet für das rbb Kulturradio eine Teenagermutter und ihren inzwischen siebenjährigen Sohn in einer Langzeitreportage. Der zweite Preis ging an Kai Biermann, der für Zeit Online den NSA-Untersuchungsausschuss begleitet hat.
Besonders gefreut hat uns, dass mit Martin Kaul und Klaus Hillenbrand gleich zwei tazler unter den insgesamt neun Nominierten waren. Letzterer wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Hillenbrand war lange Jahre CVD der taz und leitet seit 2012 das Ressort taz.eins. Seit Neustem ist er zuständig für die „nahaufnahme“, mit der die taz gerade auf den Seiten 4 und 5 Platz für große Reportagen und Recherchen geschaffen hat.
Nebenbei recherchiert und schreibt Klaus Hillenbrand seit zehn Jahren über die späten und überfälligen Ermittlungen gegen NS-Verbrecher. Dabei seien „70 Texte, 70 Recherchen, Reportagen, Kommentare“ entstanden, „die alle zu lesen sich lohnt“, betonte Tagesspiegel-Chefredakteur Stefan-Andreas Casdorff in seiner Laudatio. Das sei nur mit „Leidenschaft, mit Passion, mit dem Verständnis von Journalismus als aufklärerische Mission“ zu schaffen, pries Casdorff unseren Kollegen. Klaus Hillenbrand sei „vorbildlich für die nächste Generation“. (ga)
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